ASIEN - FABC: Katholische Gemeinden sollen “Zeiten der Pandemie im Zeichen der Hoffnung leben”

Mittwoch, 23 September 2020 pandemie   coronavirus   spiritualität   glaube   solidarietät   evangelisierung   ortskirchen   föderation der asiatischen bischofskonferenzen  

Bangkok (Fides) - Katholische Gemeinden in Asien sind aufgerufen, "die Zeiten der Pandemie im Zeichen der Hoffnung zu leben", heißt es in einer Botschaft der Föderation der asiatischen Bischofskonferenzen (FABC), in der 19 sich 19 Bischofskonferenzen zusammenschließen und weitere acht assoziierte Mitglieder sind. "Covid-19 ist eine Herausforderung für unsere Art zu leben, zu arbeiten und zu feiern. Es betrifft uns alle, weil die öffentlichen Gesundheitssysteme auf dem Spiel stehen. Viele verlieren ihren Arbeitsplatz, sie werden arbeitslos und der Hunger nimmt zu. In diesen Realitäten ist jeder aufgerufen, trotz schwerer Zeiten die Resilienz zu pflegen". "Wir ermutigen alle, diese Zeit fruchtbar, großzügig und mit Hoffnung zu leben. Passen wir aufeinander auf", heißt es in der Botschaft, die der Präsident der FABC, Kardinal Chales Maung Bo, Erzbischof von Yangon, im Namen aller Mitglieder der Föderation unterzeichnet hat.
„In den meisten Ländern Asiens gibt es weiterhin Beschränkungen. Schulen und Fabriken sind geschlossen, Märkte haben keine Vorräte mehr, Reisen sind verboten. Trotzdem gehen mit unglaublicher Wucht die Konflikte weiter. Armeen setzen ihre Soldaten weiter ein, gefährden die Zivilbevölkerung und riskieren eine Explosion der Ansteckung unter den Menschen ihrer Länder", heißt es in der Botschaft.
„Asien hat viele endlose Konflikte, Kriege und Krisen erlebt: den Tsunami, den Zyklon Nargis und häufige und verheerende Taifune. Wir wissen, dass jede Krise uns verändert hat. Diesmal ist jedes Land der Welt betroffen. Es wird unsere Welt tiefgreifend verändern. Die Politik wird sich ändern. Die internationalen Beziehungen werden anders sein “, heißt es weiter.
Die asiatischen Bischöfe stellen fest, dass die Menschen in der gegenwärtigen Krise eine besondere Bindung zu ihren Gemeinschaften zeigen und weiterhin in engere Beziehung mit Empathie und Solidarität miteinander verbunden sind und die "kollektive Verantwortung für gemeinsame Herausforderungen", insbesondere zum Nutzen der Armen und Schwächsten, wahrnehmen.
„Der Aufbau einer Nation beginnt damit, Menschen am Rande der Gesellschaft zuzuhören und sie zu begleiten“, appellieren die asiatischen Bischöfe an die Regierenden, „Die Armen werden in dieser Krise überproportional leiden: die Slumbewohner, Tagelöhner und Wanderarbeiter. Menschen am Rande der Gesellschaft wurden lange vernachlässigt. Jetzt müssen wir uns einem epochalen Wandel stellen, der von Angst, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus geprägt ist“. Dazu seien Bemühungen um Solidarität und der Aufbau integrativer Gesellschaften und Volkswirtschaften notwendig, "in denen es einen Platz für alle gibt, die die Menschen an die erste Stelle setzen und auf dem Gemeinwohl beruhen".
„In dieser Zeit brauchen wir Geduld, Energie und Intelligenz. Geduld wird durch Üben gelernt. Dies ist die Zeit, unser Leben und unsere Energien mit Bedacht zu organisieren. Es ist eine Zeit, in der wir unsere Vorstellungskraft und Intelligenz erweitern und auf neue Weise lernen und uns auf eine neue Welt vorbereiten sollten. Es ist Zeit zu erkennen, wie abhängig wir voneinander sind, und zu lernen, gemeinsam und kooperativ zu arbeiten, Verantwortung zu teilen und Solidarität zu schätzen. Dies ist vor allem die Zeit, Hass und Waffen beiseite zu legen und sich einem gemeinsamen Feind zu stellen, der die gesamte Menschheit angreift“, bekräftigen die Bischöfe.
Die Pandemie, so die FABC, "bietet uns die Möglichkeit, einander gegenseitig zu ermutigen, Solidarität mit schutzbedürftigen Menschen zu pflegen. Es ist auch eine Zeit des Gebets, um zu verstehen, was in unserer Welt geschieht. Wir sollten diese Zeit kreativ und großzügig miteinander nutzen". „In ganz Asien sind viele Menschen jetzt körperlich, emotional, finanziell und geistig verwundet. Mit ihrer Reaktion auf die Pandemie schließt sich die katholische Kirche einer Bewegung der Nächstenliebe an. Dies ist die Zeit, um Gottes Güte, Barmherzigkeit und Liebe in unsere Welt zu tragen", betonen die asiatischen Bischöfe.
Die Botschaft endet mit einem Appell an alle Getauften: "Seien Sie proaktiv. Nutzen Sie diese Zeit, um Beziehungen für die Zukunft aufzubauen und zu leben. Denken und beten Sie für eine sich verändernde Welt und bereiten sie sich darauf vor. Covid-19 ist eine Pforte, ein Moment des Bruchs zwischen Alt und Neu, die von einer Welt, in der nur wenige privilegiert waren, in eine Welt fürht, in der die Würde jedes Menschen anerkannt wird".
(SD-PA) (Fides 23/9/2020)


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