Von Fabio Beretta
Rom (Fides) – In einer Welt, die „von Hass und Krieg gekennzeichnet“ ist, verbreitet das Blut der Christen, die auch heute noch in verschiedenen Teilen der Welt verfolgt werden, „weiterhin das Evangelium“ und ist „Hoffnung voll Unsterblichkeit, denn auch wenn ihre Körper getötet wurden … bleibt ihr Zeugnis als Prophetie vom des Sieges des Guten über das Böse bestehen“.
Dies bekräftigte Papst Leo XIV. in der Basilika St. Paul vor den Mauern bei der Gedenkfeier für die Märtyrer und Glaubenszeugen des 21. Jahrhunderts. Die ökumenische Feier, knüpfte an die große Feier vor 25 Jahren anlässlich des Jubiläums 2000, die Johannes Paul II. im Kolosseum leitete, um der Christen zu gedenken, die während der langen Kriegs- und Diktaturperioden des 20. Jahrhunderts wegen ihres Glaubens ums Leben gekommen waren.
Fünfundzwanzig Jahre später kommen zu dieser langen Liste von Märtyrern weitere 1700 Katholiken, Orthodoxe, Anglikaner und Protestanten hinzu, deren Geschichten von der Kommission „Neue Märtyrer und Zeugen des Glaubens” gesammelt wurden, die auf Wunsch von Papst Franziskus ins Leben gerufen wurde und im des Dikasteriums für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse angesiedelt ist.
Die Zahl ist zwar relativ gering im Vergleich zu den Tausenden von Christen, die im 20. Jahrhundert ums Leben kamen, bezieht sich jedoch nur auf die letzten 25 Jahre. Unter ihnen befindet sich Schwester Dorothy Stang, die sich für die Landlosen im Amazonasgebiet einsetzte: denen, die sie umbringen wollten und sie nach einer Waffe fragten, zeigte sie die Bibel und antwortete: „Das ist meine einzige Waffe“. Zu ihnen gehören auch Pater Ragheed Ganni, ein chaldäischer Priester aus Mosul im Irak, der auf den Kampf verzichtete, um zu bezeugen, wie sich ein wahrer Christ verhält, und Bruder Francis Tofi, der Anglikaner und Mitglied der „Melanesian Brotherhood“ war, der sein Leben für den Frieden auf den Salomonen gab.
In der römischen Basilika, die mehr als jeder andere Ort in Rom den ökumenischen Dialog verkörpert, waren auch 28 Vertreter verschiedener christlicher Konfessionen versammelt. Alle waren zum Gebet um das Kreuz zusammen gekommen, denn auch das Datum für diese liturgische Feier wurde nicht zufällig gewählt. Man entschied sich für den 14. September, da das Fest der Kreuzerhöhung von verschiedenen Kirchen gefeiert wird.
Und genau „am Fuße des Kreuzes Christi, unseres Heils, das ‚Hoffnung der Christen‘ und ‚Ruhm der Märtyrer‘ genannt wird“, wurden neun Lampen aufgestellt. Ihre Flamme wurde entzündet: Für jede einzelne wurde eines der Christen gedacht, die für ihren Glauben gestorben sind und mit Liebe das Kreuz Christi angenommen haben.
„Viele Brüder und Schwestern tragen auch heute noch wegen ihres Glaubenszeugnisses in schwierigen Situationen und unter widrigen Umständen das Kreuz des Herrn: Wie er werden sie verfolgt, verurteilt und getötet”, so der Bischof von Rom, der in seiner Predigt „Frauen und Männer, Ordensleute, Laien und Priester“ würdigte, „die für ihre Treue zum Evangelium, ihren Einsatz für Gerechtigkeit, ihren Kampf für Religionsfreiheit da, wo sie noch verletzt wird, und ihre Solidarität mit den Ärmsten mit ihrem Leben bezahlen“.
Von ihnen geht für die ganze Welt „eine Hoffnung voller Unsterblichkeit aus, denn auch wenn ihrer Körper getötet wurden, wird niemand imstande sein, ihre Stimme zum Schweigen zu bringen oder die Liebe auslöschen, die sie erwiesen haben“, denn „ihr Zeugnis ist Prophetie des Sieges des Guten über das Böse erhalten bleibt“.
Papst Leo bezeichnete diese Hoffnung als „unbewaffnete Hoffnung“, denn „sie legten Zeugnis ab für den Glauben, ohne jemals die Waffen von Zwang und Gewalt einzusetzen, sondern mit der schwachen und sanften Kraft des Evangeliums“.
Es gäbe viele Beispiele, „denn leider ist Verfolgung der Christen trotz des Endes der großen Diktaturen des 20. Jahrhunderts die noch immer nicht vorbei, ja sie hat in einigen Teilen der Welt sogar zugenommen“, fügte Leo XIV. hinzu und bekräftigte: „Wir können nicht, wir wollen nicht vergessen“: „Wir wollen uns erinnern. Wir tun dies in der Gewissheit, dass wie in den ersten Jahrhunderten auch im dritten Jahrtausend „das Blut der Märtyrer der Same neuer Christen ist“... „Wir wollen die Erinnerung gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern aus anderen christlichen Kirchen und Gemeinschaften bewahren.“
Schließlich bekräftigte der Papst „die Verpflichtung der katholischen Kirche, die Erinnerung an die Glaubenszeugen aller christlichen Traditionen zu bewahren“ und erinnerte an das pakistanische Kind, Abish Masih, das bei einem Anschlag gegen die katholische Kirche getötet wurde: „Er hatte in sein Notizheft geschrieben: ‚Making the world a better place‘, ‚die Welt zu einem besseren Ort machen‘. Der Traum dieses Kindes möge uns anspornen, mutig unseren Glauben zu bezeugen, auf das wir gemeinsam Sauerteig sein können für eine friedlichen und geschwisterliche Menschheit.“
(Fides 14/9/2025)