Vatikanstadt (Fides) – Im Jahr 2018 wurden weltweit insgesamt 40 Missionare ermordet und damit fast doppelt so viele wie im vergangenen Jahr (23). Die meisten von ihnen waren Priester: insgesamt 35. Nachdem acht Jahre lang Amerika an erster Stelle stand, was die Zahl der ermordeten Missionare anbelangt war es im Jahr 2018 Afrika.
Wie aus den Daten hervorgeht, die dem Fidesdienst zur Verfügung stehen, wurden 2018 insgesamt 40 kirchliche Mitarbeiter ermordet 35 Priester, 1 Seminarist, 4 Laien. In Afrika wurden 19 Priester, 1 Seminarist und eine kirchliche Mitarbeiterin im Laienstand ermordeten (21). In Amerika waren es 12 Priester und 3 Laien (15); in Asien kamen drei Priester (3) gewaltsam ums Leben; und in Europa wurde ebenfalls ein Priester ermordet (1).
Wir benutzen den Begriff “Missionar” absichtlich für alle Getauften im Bewusstsein, dessen, was Papst Franziskus im Apostolischen Schreiben Evangeli Gaudium schreibt: “Kraft der empfangenen Taufe ist jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden. Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung” (120). Die von Fides am Ende jeden Jahres veröffentlichten Statistiken betreffen seit jeher nicht nur Missionare “ad gentes” im engeren Sinne, sondern sie berücksichtigen alle kirchlichen Mitarbeiter, die auf gewaltsame Weise ums Leben kamen, wenn auch nicht immer wegen ihres Glaubens. Deshalb wird der Begriff „Märtyrer“ hier im Sinne von „Zeugen“, um damit nicht der Beurteilung vorwegzugreifen, die die Kirche eventuell in den einzelnen Fällen aussprechen wird, während Fides nur versucht, den jeweiligen Kontext Jahr für Jahr
Viele kirchliche Mitarbeiter kamen auch diese Jahr wieder bei versuchten Raubüberfällen ums Leben, die oft in einem Kontext der wirtschaftlichen und kulturellen Armut verübt wurden oder vor dem Hintergrund des moralischen und gesellschaftlichen Verfalls, wo Gewalt zur Verhaltensregel wird und es keinen Respekt gegenüber dem Menschenleben und den Menschenrechten mehr gibt. Auf allen Breitengranden teilen Priester, Ordensleute und Laien den Alltag mit den einfachen Menschen und versuchen mit dem Zeugnis vom Evangelium ein Zeichen der Hoffnung zu setzen. Dabei sind die Ermordeten nur die Spitze des Eisbergs, da die Liste der unbekannten Pastoralarbeiter und Katholiken, die angegriffen, misshandelt, ausgeraubt und bedroht werden lang ist. Dies gilt auch für katholische Einrichtungen, die sich in den Dienst der Bevölkerung stellen und Zielscheibe von Anschlägen und Plünderungen sind, weil sie ihrem Auftrag treu bleiben.
(SL) (Fides 29/12/2018)