Vatikanstadt (Fides) – Im Anschluss an den Außerordentlichen Monat der Weltmission Oktober 2019, der von katholischen Gemeinden in aller Welt begangen wurde, und der auch Anlass war viele Zeugen des Glaubens in den Ortskirchen neu zu entdecken, die in unterschiedlichen Kontexten und Situationen ihr Leben für das Evangelium hingegeben haben, veröffentlicht der Fidesdienst auch dieses Jahr eine Statistik über die im Laufe des vergangenen Jahres ermordeten Missionare. Wir verwenden den Begriff "Missionar" für alle Getauften, in dem Bewusstsein, dass " Kraft der empfangenen Taufe jedes Mitglied des Gottesvolkes ein missionarischer Jünger geworden ist. Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einen Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handelns wäre“ (EG 120). Darüber hinaus berücksichtigt vom Fidesdienst jedes Jahr veröffentlichte Statistik seit einiger Zeit nicht nur mit Missionaren ad gentes im engeren Sinne, sondern versucht, alle getauften Christen in die Statistik aufzunehmen, die im Dienst der Kirche gewaltsam ums Leben kamen, manchmal auch nicht ausdrücklich "aus Hass auf den Glauben". Aus diesem Grund ziehen wir es vor, den Begriff "Märtyrer" nur in seiner etymologischen Bedeutung als "Zeugen" zu verwenden, um nicht in ein Urteil vorweg zu nehmen, das die Kirche aussprechen wird, wenn sie nach sorgfältiger Prüfung im Rahmen eines Selig- und Heiligsprechungsverfahrens aussprechen wird.
Wie aus den Statistiken des Fidesdienstes hervorgeht, wurden im Jahr 2019 weltweit insgesamt 29 Missionare ermordet, darunter 18 Priester, 1 Ständiger Diakon, 2 Laienbrüder, 2 Ordensfrauen und 6 Gläubige im Laienstand. Nach acht aufeinanderfolgenden Jahren, in denen die meisten Missionare in Amerika ermordet worden waren, steht Afrika seit 2018 an der Spitze dieser tragischen Rangliste. In Afrika wurden 2019 insgesamt 12 Priester, ein Ordensmann, eine Ordensfrau und eine Laiengläubige ermordet (insgesamt 15). In Amerika wurden 6 Priester, ein Ständiger Diakon, ein Ordensmann und 4 Laien ermordet (insgesamt 12). In Asien wurde eine Gläubige im Laienstand getötet. In Europa wurde eine Ordensfrau ermordet.
Im Allgemeinen lässt sich eine Art "Globalisierung der Gewalt" feststellen: Während Missionare in der Vergangenheit hauptsächlich in einem Land oder einem geografischen Gebiet ermordet wurden, scheint das Phänomen 2019 allgemeiner und weiter verbreitet zu sein. Insgesamt wurde in 10 afrikanischen und 8 amerikanischen Ländern und jeweils in einem asiatischen und einem europäischen Land das Blut von Missionaren vergossen.
(S.L.) (Fides 30/12/2019)