Manila (Fides) – Das besondere Augenmerk für den Frieden und die integrale Ökologie in den verschiedenen Kontexten des asiatischen Kontinents soll in den Mittelpunkt des pastoralen und sozialen Handelns gestellt werden und zwar gemäß dem Blick und der spirituellen Perspektive des heiligen Franz von Assisi: mit diesem Ziel wurde das "Franziskanische Netzwerk für Frieden und integrale Ökologie in Asien" auf Initiative der Konferenzen der Franziskaner Minderbrüder in Asien ins Leben gerufen. Vor einigen Tagen trafen sich in Manila die Provinziale, die Kustoden und die Präsidenten der Stiftungen zusammen mit den Beauftragten für Bildung, Missionen und Evangelisierung und den Mitarbeitern der Kommissionen "Gerechtigkeit und Frieden" mit dem Generalminister, Fr. Massimo Fusarelli, und stellten die Initiative eines franziskanischen Netzwerkes für den Frieden in Asien vor: In den Begegnungen der letzten Jahre, so sagten sie, sei das Bewusstsein für die Probleme in Asien und Ozeanien gewachsen, und man habe erkannt, dass das franziskanische Engagement wertvoll sein und Möglichkeiten zur Evangelisierung in den verschiedenen Gesellschaften bieten könne. Die anwesenden Ordensleute haben das Projekt des franziskanischen Netzwerks für den Frieden in Asien begrüßt und konkret gefördert, indem sie es bereicherten und Wege aufzeigten, wie es in die Tat umgesetzt werden kann: Mit der offiziellen Genehmigung beginnt nun der Prozess der Artikulation dieses Netzwerks.
Es bestehe eine dynamische Beziehung zwischen der missionarischen Tätigkeit und den Bemühungen um Friedenskonsolidierung in Asien und Ozeanien, so Pater Gregorio Lino Redoblado (OFM) Provinzial auf den Philippinen: "Als Franziskaner haben wir hier in Asien, wo es aufgrund wirtschaftlicher Ungleichheit und ökologischer Ausbeutung offensichtliche kulturelle und religiöse Unterschiede, Spaltungen, Konflikte und Gewalt gibt, die Aufgabe, Frieden zu schaffen und Versöhnung zu fördern".
Die Inspiration zur Gründung des neuen Netzwerks - das dazu beitragen wird, die Arbeit der franziskanischen Gemeinschaften in Asien in diesem Bereich zu koordinieren - kommt von den Impulsen, die Papst Franziskus auch an die franziskanische Ordensfamilie gerichtet hat: die drei Dokumente „Evangelii gaudium“ (2013), „Laudato si'“ (2015) und „Fratelli tutti“ (2020) sind ein Bezugspunkt, um "eine wirklich brüderliche Präsenz unter den verschiedenen Völkern Asiens" zu sein. Der Horizont ist der, der im ersten Absatz von Laudato si' geschrieben steht: "Unser gemeinsames Haus ist auch wie eine Schwester, mit der wir das Leben teilen".
In diesem Sinne ist das Netzwerk auch eine synodale Initiative, da es die Dringlichkeit "eines Weges der Geschwisterlichkeit, der Liebe und des Vertrauens" betont, sagen die Ordensleute, der sich ausweiten und jeden Mann und jede Frau guten Willens einbeziehen kann, gemäß einer Dynamik der Synodalität, die aus "Zuhören und Unterscheidung" besteht.
Das Netzwerk wird in der Lage sein, Interessenvertretung und konkrete Interventionen in allen Situationen zu leisten, in denen der Frieden gefährdet ist, die Menschenrechte verweigert werden, das "Gemeinsame Haus" verletzt wird, die Armen ausgebeutet oder an den Rand gedrängt werden, und es wird dabei von der Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie der Nichtregierungsorganisation "Franciscan International" profitieren können.
Bei seiner Gründung hat sich das asiatische Netzwerk auf die Erfahrungen bereits bestehender Einrichtungen gestützt, wie das "Franziskanische Netzwerk des Mittelmeers", das für sein Projekt "Oikos" ("Haus") bekannt ist, das vor fünf Jahren in Taranto (Italien), einer ökologisch und sozial verwundeten Stadt, ins Leben gerufen wurde, mit dem spezifischen Ziel, einen Weg der integralen Ökologie für den gesamten Mittelmeerraum auf den Weg zu bringen. Das „Oikos“-Projekt bezieht Universitäten, Unternehmen, Klöster, junge Menschen und Kulturzentren ein, um das Mittelmeer wirklich zu einem "gemeinsamen Haus" zu machen. In demselben Geist unternimmt nun das neue Netzwerk seine ersten Schritte auf dem riesigen asiatischen Kontinent.
(PA) (Fides 4/5/2024)