ASIEN/PAKISTAN - Schutz der Rechte von Minderheiten: Viele Probleme bisher ungelöst

Freitag, 21 Juni 2019 zivilgesellschaft   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   gewalt   politik   gerechtigkeit   frieden  

Islamabad (Fides) - Bei einer vom Zentrum für soziale Gerechtigkeit (CSJ) in Zusammenarbeit mit der Pakistanischen Menschenrechtskommission (HRCP), der bischöflichen Justitia et Pax-Kommission und der Cecil und Iris Chaudhry Foundation (CICF) Organisation in den vergangenen Tagen in Islamabad veranstalteten Konferenz wurde die Umsetzung des am 19. Juni 2014 erlassenen Beschlusses des Obersten Gerichtshofs zum Schutz von Minderheitenrechten gefordert, der bisher nur auf dem Papier existiert. Während der Konferenz wurde ein vom CSJ erstellter Bericht mit dem Titel "A long wait for Justice“ veröffentlicht, der das Funktionieren der pakistanischen Justiz und die Nichtumsetzung dieses wichtigen Urteils von 2014 analysiert. Die anwesenden Vertreter der verschiedenen Organisationen luden die Bundesregierungen und das Provinzregierungen ein, "dringende Maßnahmen zu ergreifen, um das Urteil des Obersten Gerichtshofs durchzusetzen".
Die NGOs erinnern an verschiedene Probleme, die in diesem Urteil berücksichtigt werde und bisher ungelöst sind: Sicherheit von Kultstätten; notwendige politische Maßnahmen zur Förderung der religiösen und sozialen Toleranz; die Einrichtung einer Nationalen Kommission für Minderheiten; die Einführung von Quoten für Minderheiten an öffentlichen Arbeitsplätzen; die Reform der Schullehrpläne. Die anwesenden Sachverständigen bekräftigten deshalb erneut die in dem Urteil und in dem vorgelegten Bericht enthaltenen Empfehlungen und erinnern in diesem Zusammenhang insbesondere die Dringlichkeit der Einrichtung einer Nationalen Kommission für die Rechte religiöser Minderheiten.
Der Präsident der bischöflichen Justitia-et-Pax-Kommission, Erzbischof Joseph Arshad, forderte die Regierung auf, das vom Gründer des Heimatlandes, Muhammad Ali Jinnah, gegebene Versprechen zu erfüllen und "gleiche Rechte für alle Bürger Pakistans zu garantieren “.
Ibn Abdur Rehman, ein in Pakistan bekannter Menschenrechtsaktivist ist der Ansicht, dass "dieses Urteil die Grundlage für den Schutz und die Förderung der Religionsfreiheit im Allgemeinen und im Besonderen für den Schutz von Minderheitenrechten bildet", während der Leiter des Zentrums für soziale Gerechtigkeit, Peter Jacob bedauert: "Die Vorschriften werden nur sporadisch eingehalten, vielleicht in insgesamt 24% der Fälle" und übt insbesondere Kritik am „fehlenden guten Willen“.
Der frühere Senator Farhatullah Babar bekräftigte die Notwendigkeit, "eines Organismus, der die derzeitige Mentalität gegenüber Bürgern und Minderheitengemeinschaften ändert", während Haris Khali, Generalsekretär der HRCP, sagte: "Bewegungen müssen in der Zivilgesellschaft die Werte der Toleranz und Pluralismus in allen Religionsgemeinschaften fördern". Schließlich betonte Abdul Hameed Nayyar, Professor für Physik, die Notwendigkeit einer Reform des Bildungswesens, damit Schulen und Universitäten „Mittel zur Förderung von Frieden, Respekt und gegenseitiger Akzeptanz werden.
(PA) (Fides 21/6/2019)


Teilen: