ASIEN/SÜDKOREA - Erzbischof von Seoul feiert Gottesdienst mit katholischen Abgeordneten und bittet um Engagement für das Gemeinwohl

Mittwoch, 8 Januar 2025 politik   ortskirchen   gemeinwohl  

Seoul Archdiocese Public Relations Committee

Seoul (Fides) – Um Engagement für das Gemeinwohl bittet der Erzbischof von Seoul, Peter Chung Soon-taick, die katholischen Abgeordneten Südkoreas, ein Land, in dem in den letzten vier Wochen die politische Elite im Zentrum einer Krise stand, die mit der Verhängung des Kriegsrechts durch Präsident Yoon begann (vgl. Fides 4/12/2024). Ein Beschluss, der die Bürger dazu veranlasste, auf die Straße zu gehen, um gegen diese Entscheidung zu demonstrieren, und die schließlich zur Amtsenthebung von Yoon führte.
Die politische Instabilität und die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die durch die Krise entstanden sind, standen im Mittelpunkt der Predigt des Erzbischofs, bei einem Gottesdienst mit katholischen Abgeordneten des Landes.
„Inmitten der politischen Turbulenzen stehen die kleinen Unternehmen in den Hinterhöfen still, und unsere Bürger erleben große Not“, so Erzbischof Chung Soon-taick, der auch zu einer stärkeren politischen Zusammenarbeit aufrief, um die drängenden nationalen Probleme anzugehen. Er bekräftigte in diesem Zusammenhang, dass es notwendig sei, über die parteipolitischen Interessen hinauszugehen und sich auf eine langfristige Politik zu konzentrieren, die dem Gemeinwohl dient: “Unabhängig davon, welche Partei an der Regierung oder in der Opposition ist, müssen wir die politische Stabilität durch demokratische Verfahren schnell wiederherstellen“.
An dem Gottesdienst nahmen insgesamt 26 katholische Parlamentarier des katholischen Ausschusses der Nationalversammlung teil. „Politische Führer, die gläubig sind, sollten die Werte der Liebe und des Respekts hochhalten, von denen sich die Menschen entfernt haben, und aktiv die Werte der Harmonie und des Zusammenlebens und nicht der Spaltung vertreten und praktizieren“, schloss Erzbischof Chung, der nach dem Gottesdienst auch mit dem Sprecher der Nationalversammlung, Woo Won-shik, im Präsidialamt zusammentraf, um über Situation zu sprechen, die Südkorea am Ende des vergangenen Jahres geprägt hat, und zu erörtern, wie die Zukunft aussehen soll.
„Ende letzten Jahres sah sich das Land mit schweren Krisen konfrontiert, darunter das Kriegsrecht, ein Amtsenthebungsverfahren und eine Flugzeugkatastrophe. Die Botschaft des Erzbischofs über die Notwendigkeit einer humanen Haltung des gegenseitigen Respekts zu hören, war zutiefst tröstlich“, so Präsident der südkoreanischen Nationalversammlung Rande des Treffens.
Schließlich durfte bei dem Gespräch mit dem Erzbischof auch ein Hinweis auf den für 2027 in Seoul geplanten Weltjugendtag nicht fehlen: „Ich hoffe, dass die Veranstaltung jungen Menschen eine sinnvolle Gelegenheit bieten wird, die Dynamik der Republik Korea und die Stärke ihrer Demokratie zu erleben“, schloss Woo und versicherte, dass die Nationalversammlung die Initiative unterstützen werde.
(F.B.) (Fides 08/01/2025)


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