AFRIKA/D.R. KONGO - In Nord-Kivu: Schwere Gefechte zwischen Armee und M23

Freitag, 10 Januar 2025 gewalt   bewaffnete gruppen   uno   vertriebene  

Kinshasa (Agenzia Fides) - Mehr als 290.000 Menschen waren im Dezember aufgrund von Kämpfen in der Region Lubero in Nord-Kivu, im Osten der Demokratischen Republik Kongo, zur Flucht gezwungen. Dies geht aus dem jüngsten Bericht des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hervor. Diese Flüchtlinge kommen zu denen hinzu, die bereits zuvor aus verschiedenen Gebieten in Nord-Kivu vertrieben wurden. Nach Angaben des OCHA beläuft sich die Gesamtzahl der Vertriebenen in der kongolesischen Provinz auf 2,7 Millionen.
Dem Bericht zufolge „verschlechterte sich die humanitäre Lage in der Region Lubero in Nord-Kivu im Dezember 2024 aufgrund der anhaltenden bewaffneten Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit den Aktivitäten der Rebellenbewegung M23 weiter. Die Wiederaufnahme der bewaffneten Angriffe der Rebellengruppe ADF(Allied Democratic Forces) gegen die Zivilbevölkerung hat die Verwundbarkeit der ohnehin schon geschwächten und mehrfach vertriebenen Bevölkerung noch verschlimmert. Im südlichen Lubero haben die anhaltenden Kämpfe zwischen den kongolesischen Streitkräften (Forces Armées de la République Démocratique du Congo, FARDC) und der M23 mehr als 290.000 Menschen im Norden, Nordosten, Nordwesten und Süden des Gebiets vertrieben“.
Die beiden Rebellengruppen, auf die sich der Bericht bezieht, haben unterschiedliche Ursprünge. Die ADF (Allied Democratic Forces) ist eine ugandische Rebellengruppe, die sich seit langem in Nord-Kivu und Ituri etabliert hat und die lokale Bevölkerung terrorisiert. Im Jahr 2019 gab die ADF ihre Zugehörigkeit zum Islamischen Staat bekannt, was ihre islamistische Ausrichtung unterstreicht (vgl. Fides 24/6/2023).
Die M23 ist eine Gruppe, die von Ruanda mit Waffen und eigenen Soldaten unterstützt wird, wie aus dem Bericht des UN-Expertengremiums für die Demokratische Republik Kongo vom 27. Dezember hervorgeht, der die entscheidende Unterstützung der kongolesischen bewaffneten Rebellenbewegung durch ruandische Truppen und die Ausrüstung mit „Hightech“-Waffen und Geheimdienstinformationen bei der Fortsetzung ihrer Gebietseroberungen im Osten der Demokratischen Republik Kongo dokumentiert.
Seit Anfang des Jahres haben sich die Kämpfe in der Provinz verschärft, auch im Zusammenhang mit dem Scheitern der Friedensgespräche in Luanda (Angola) Mitte Dezember (vgl. Fides 16/12/2024). Insbesondere geht es dabei um die Kontrolle von Masisi, der Hauptstadt des gleichnamigen Gebiets, die in den letzten Tagen dreimal zwischen der M23 und den Soldaten der kongolesischen Armee, unterstützt von regierungsfreundlichen „Wazalendo“-Milizen, gewechselt hat. Während die Stadt wieder in den Händen der Regierung ist, kontrollieren die Rebellen die Hügel oberhalb der Stadt, von denen aus sie neue Angriffe starten können. Die reguläre Armee und regierungsnahe Milizionäre versuchen nun, die Kontrolle über die Hügel zurückzugewinnen, um die Stadt zu sichern.
Die Stadt Masisi liegt 80 km von der Hauptstadt von Nord-Kivu, Goma, entfernt, die seit Monaten von den M23-Kräften eingekesselt ist.
(L.M.) (Fides 10/1/2025)


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