ASIEN/MONGOLIEI - Die Gottesmutter Maria ebnet den Weg für die Mission

Donnerstag, 24 August 2023 mission   evangelisierung   schule   erziehung   marienverehrung  




von Gianni Valente
Darkhan (Fides) - In der Kathedrale von Ulaanbaatar steht eine Marienstatue, die den Weg der kleinen mongolischen katholischen Gemeinde begleitet. Sie wurde vor mehr als fünfzehn Jahren von einer Frau aus Darkhan im Norden der Mongolei auf einer Müllkippe gefunden. Die Frau nahm die Statue mit und stellte sie in die schönste Ecke ihres Ger, des traditionellen mongolischen Hauses.
Das Kuriose daran ist, dass nicht bekannt ist, woher die auf der Müllkippe gefundene Marienstatue stammt. Zum Zeitpunkt ihres Fundes gab es in diesem Teil der Mongolei keine Christen. Erst einige Jahre später kamen die ersten Salesianer Don Boscos nach Darkhan.
Heute deutet Pater Leung Kon Chiu, ein Salesianerpater aus Hongkong, die Geschichte der Statue, die 2013 von einer Nonne, ebenfalls Don-Bosco-Schwester, im dem Ger entdeckt wurde, so: "Wenn es stimmt, was die Dame sagte, hat sie diese Marienstatue gefunden, bevor wir Priester und Schwestern nach Darkhan kamen. Diese Madonna war also schon vor uns an diesem Ort. Und sie hat den Boden für uns vorbereitet. Und die Tatsache, dass wir hier sind, ist eine Gnade der Muttergottes".
Der Papst wurde im Vorfeld seines Besuchs in der Mongolei auch über die Statue von Darkhan informiert. Der Apostolische Präfekt von Ulaanbaatar, Kardinal Giorgio Marengo, hatte darum gebeten, dass sie in der Kathedrale aufgestellt wird. Denn die Statue ist "ein Symbol unserer katholischen Kirche in der Mongolei" geworden. Kardinal Marengo hat deshalb auch ein Jahr der Muttergottes der Mongolei ausgerufen, das kommenden am 8. Dezember, dem diesjährigen Fest der Unbefleckten Empfängnis, enden wird.
Die bewegende Geschichte der auf der Müllhalde von Darkhan gefundenen Marienstatue wird in der sechsten Video-Reportage erzählt, die Teresa Tseng Kuang yi im Vorfeld der Reise von Papst Franziskus in die Mongolei (31. August bis 4. September) für Fides produziert hat.
In dem Video erinnert Pater Leung Kon Chiu auch an die Werke, die von den Salesianern Don Boscos in der in der Mongolei auf den Weg gebracht und durchgeführt wurden: die Berufsschulen - die auch von den zivilen Behörden geschätzt werden -, Englisch- und Computerkurse, die Pfarrei in Darkhan, die der Heiligen Maria, der Helferin der Christen, gewidmet ist, ein Bauernhof zur Förderung moderner landwirtschaftlicher Produktionsmethoden und die Hilfswerke für Straßenkinder in Ulaanbaatar.
Der Salesianerpater Leung nimmt im Interview auch Bezug auf einen der berühmten Träume Don Boscos, der auch die Mongolei betraf.
„Don Boscos Träume waren nicht nur Träume", sagt Pater Leung, "In einem von ihnen, so der piemontesische Heilige, habe er das glorreiche Aufblühen des Katholizismus in einem Land gesehen, das ‚sehr alt und sehr groß‘ war“. Auch dank der Arbeit von Missionaren, "die von der Heimat der Tataren aus aufgebrochen waren". Und die Großregion der Tartarei, so Pater Leung, "ist ein alter Name für die Mongolei". Den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus in Ulaanbaatar sieht der Salesianermissionar als "Zeichen Gottes" und fügt hinzu: "Was genau, kann ich noch nicht sagen, denn ich weiß es nicht. Aber ich denke, die Geschichte wird es uns zeigen...".
(Fides 24/8/2023).


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