ASIEN/PAKISTAN - Katholik während einer Wallfahrt getötet: Christen fordern Gerechtigkeit

Freitag, 12 September 2025 religiöse minderheiten   marienverehrung   gewalt  

Lahore (Fides) – „Wir sind zutiefst betrübt über den Mord an Afzal Masih. Er war ein gläubiger Katholik, der an einer Marienwallfahrt teilnahm, um die Jungfrau Maria zu verehren und zu ihr zu beten. Heute sprechen wir seiner Familie unser tiefstes Beileid aus und vertrauen an diesem heiligen Ort seine Seele der Fürsorge der himmlischen Mutter an“, sagt Pater Tariq George, Rektor des Marienheiligtums in Mariamabad, einem christlichen Dorf in der Erzdiözese Lahore, gegenüber der Fides. Das Heiligtum feierte das Fest der Jungfrau Maria vom 5. bis 8. September mit der üblichen nationalen Marienwallfahrt: Über 500.000 Gläubige, darunter Katholiken und Christen anderer Konfessionen, strömten zum Heiligtum, um die Muttergottes zu ehren und zu ihr zu beten. An der großen jährlichen Versammlung nahmen auch muslimische und hinduistische Gläubige teil. „Auch in diesem Jahr wollten die Gläubigen trotz der sintflutartigen Regenfälle und Überschwemmungen das Treffen mit der Muttergottes nicht versäumen, um Fürbitte zu beten und um Gnade zu bitten”, bestätigt Pater Qaisar Feroz (OFM Cap), Priester aus Lahore und Sprecher der Pakistanischen Bischofskonferenz, gegenüber Fides.
Wie Pater Feroz gegenüber Fides bestätigt, war der 42-jährige Afzal Masih Rikschafahrer, hatte eine Frau und vier Kinder und gehörte zur katholischen Gemeinde der Pfarrei „St. Alphons“ im Wohnviertel Samanabad in der Erzdiözese Lahore. Nach der Rekonstruktion der örtlichen Gläubigen näherten sich, während er mit anderen Pilgern aus Lahore unterwegs war, mehrere junge Männer auf Motorrädern dem Kleinbus und begannen, die Gruppe zu provozieren. Es kam zu einer Auseinandersetzung, und als die jungen Männer die Kreuze sahen und begriffen, dass es sich um christliche Pilger handelte, begannen sie auch, Afzal Masih und die anderen Gläubigen zu beleidigen. Als das Fahrzeug dann an einer anhielt, eröffnete einer von ihnen, der später von der Polizei als Muhammad Waqas identifiziert wurde, das Feuer mit einem Gewehr, traf Afzal Masih tödlich am Hals und verletzte seinen 16-jährigen Cousin Harris Masih am Arm. Für Afzal, der ins Krankenhaus gebracht wurde, kam jede Hilfe zu spät.
Nach der Festnahme des Mörders erklärte Waqas bei der Vernehmung durch die Polizei, dass er „keinerlei Absicht gehabt habe, zu töten”. Die christliche Gemeinde hofft auf eine rasche Aufklärung des Falls und fordert Gerechtigkeit.
Das 1893 von Kapuzinermissionaren gegründete Dorf Mariamabad („Stadt Mariens“) wurde später um den Bau einer Mariengrotte (in Erinnerung an die Muttergottes von Lourdes) und eines Heiligtums erweitert. Seit 1949 ist der Ort zur nationalen Marienwallfahrtsstätte erklärt worden und ist ein Zentrum marianischer Spiritualität für Christen aus ganz Pakistan, wo jedes Jahr die Marienwallfahrt „Mela Maqaddasa Mariam” stattfindet, ein Moment des Glaubens, des Gebets und des Festes, der der Muttergottes gewidmet ist.
(PA) (Fides 12/9/2025)

Catholics in Pakistan


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