ASIEN/MONGOLEI - Kardinal Marengo: "Fastenzeit steht im Zeichen des Gebets und der Versöhnung“

Freitag, 23 Februar 2024 fastenzeit   aussöhnung   gebet  

Ulaanbaatar (Fides) - "Unsere kleine katholische Gemeinschaft in der Mongolei lebt diese Fastenzeit mit großer Intensität. Die neun Pfarrgemeinden haben pastorale und spirituelle Programme auf den Weg gebracht. Wir haben uns auf das Thema des Gebets eingestimmt, in diesem Jahr des Gebets, das der Papst zur Vorbereitung auf das Heilige Jahr ausgerufen hat", so der Apostolische Präfekt von Ulaanbaatar, Kardinal P. Giorgio Marengo, gegenüber Fides.
"Gleichzeitig“, fährt er fort, „hat die Fastenzeit immer einen besonders interessanten Aspekt, weil sie in Übereinstimmung mit dem Mondneujahr beginnt. In diesem Jahr stimmte der mongolische Kalender mit den in Korea und China verwendeten Daten überein. Das Neujahrsfest fand am Wochenende statt, und in der darauffolgenden Woche begann die Fastenzeit mit dem Aschermittwoch. Einerseits ist Neujahr eine Zeit des Überflusses und des Feierns, nicht des Verzichts; andererseits bringt es Werte mit sich, die tief mit dem Evangelium übereinstimmen, wie z. B. die Erneuerung. Alles muss neu sein im Hinblick auf eine echte, tiefgreifende Erneuerung, nicht nur äußerlich".
"Es muss eine Versöhnung stattfinden", unterstreicht der Apostolische Präfekt, "damit alles, was im vergangenen Jahr erlebt wurde, irgendein Zwiespalt oder irgendeine Spannung, hinter uns gelassen wird und wir mit friedlichen Beziehungen neu beginnen. Ein weiterer Aspekt: Es ist die Zeit, in der jeder ein Jahr älter wird, weil ein Winter hinter uns liegt und wir die Älteren als Träger der kollektiven Weisheit ehren. In diesem Sinne gibt es auch für uns Christen eine Einstimmung auf die Gestalt der geistlichen Väter und Mütter, die wir in der Fastenzeit verstärkt anrufen".
Die mongolische Gemeinschaft fühle sich eng mit dem Heiligen Stuhl verbunden, betont er: "Wir haben die Fastenbotschaft von Papst Franziskus ins Mongolische übersetzt und am Aschermittwoch verteilt. Ich möchte auch erwähnen, dass Mongolisch seit kurzem offiziell die 52. Sprache ist, in der die Vatikan-Nachrichten über ‚Vatican News‘ verbreitet werden. Wir haben nun diese Plattform, auf der wir im Moment wöchentlich die Mittwochskatechese und das sonntägliche Mittagsgebet des Papstes übersetzen. Es ist der Schatz der Lehre des Papstes, den die Menschen auf diese Weise konsultieren können: Wir versuchen, uns anzueignen, woran uns Papst Franziskus in dieser Fastenzeit erinnert".
"Ich möchte noch einmal den Diskurs über neue, versöhnte Beziehungen betonen“, fährt der Kardinal fort, „denn genau darauf beruht das Nachdenken über den Frieden, der leider in so vielen Teilen der Welt zur Debatte zu stehen scheint. Der Aufruf des Neujahrsfestes hilft uns, diesen Schritt zu tun: Damit der Friede kommt, muss jeder von uns bei seinen eigenen Beziehungen beginnen, indem er selbst Arbeiter und Sämann des Friedens ist. Es ist also eine Einladung, sich für den Frieden zu engagieren, ausgehend von der eigenen persönlichen Umkehr".
Am 5. März wird die Kirche Fastenexerzitien für Priester, Ordensleute und Missionare in der Mongolei abhalten, an denen auch der Generalabt des Zisterzienserordens, Pater Mauro Giuseppe Lepori, teilnehmen wird.
Auf der Ebene der karitativen Werke schließlich versuche die Kommission für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung, Maßnahmen zu ergreifen, um Landwirten zu helfen, die durch besonders starke Schneefälle in Not geraten sind. "In nur wenigen Tagen kann ein Landwirt fast seinen gesamten Viehbestand verlieren, weil die Tiere buchstäblich eingeschneit sind. Wir versuchen zu verstehen, was konkret für sie getan werden kann: dies könnte eine der Verpflichtungen sein, die uns in der Fastenzeit im Hinblick auf die Geschwisterlich kennzeichnen sollen", schließt Kardinal Marengo.
(PA) (Fides 23/2/2024)


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