KOREANISCHE MISSIONAR IN ALLER WELT/2 - Pfarrer Peter Hong Jeongsu und der Weg der “entstehenden Kirche”

Montag, 20 Oktober 2025 mission   missionare   fidei donum   inkulturation  



Von Pascale Rizk

Ulaanbaatar (Fides) – „Wenn wir die Liebe verlieren, können wir als Missionare fast nichts mehr tun. Wenn wir aus Liebe arbeiten, können wir auch in einem Umfeld, in dem es unmöglich erscheint, etwas zu tun, viele Früchte erzielen.“ So sieht es Pfarrer Peter Hong Jeongsu von der Marienkirche in der Diözese Ulaanbaatar.
Die 2002 gegründete Pfarrei ist jeden Sonntag auch Treffpunkt der kleinen koreanischen Auslandsgemeinde, die den Gottesdienst in ihrer eigenen Sprache feiert. „Wir haben die Besonderheit, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem viele Menschen noch nicht einmal vom Evangelium Jesu Christi gehört haben. Wir empfinden dies als eine vorrangige und wichtige Aufgabe“, betont der „Fidei Donum“-Missionar aus der Diözese Daejeon.
In der Pfarrei leben die mongolische und die koreanische Gläubige zusammen. Die mongolische Gemeinde, die etwa 100 bis 120 Mitglieder zählt, besteht aus zwei Generationen: Die erste Generation ist Anfang der 2000er Jahre zum Glauben gekommen. Der verstorbene Pater Stefan Kim Seong-hyeon – der Initiator der Pfarrei, der 2023 im Alter von nur 55 Jahren an einem Herzinfarkt starb, von denen er 23 Jahre lang in der Mission in der Mongolei tätig war – nannte sie „die Generation Abrahams”. Die zweite Generation wird durch ihre Kinder und Enkelkinder repräsentiert. „Mit den raschen Veränderungen in der mongolischen Gesellschaft hatten einige den Glauben verloren und sich von der Kirche entfernt. Aber es ist ermutigend, dass sie, als sie eine Familie gründeten und in eine neue Phase ihres Lebens eintraten, zurückkehrten und wieder begannen, die Pfarrei zu besuchen”, so der Gemeindepfarrer.
Pfarrer Jeongsu versucht heute, Altersgruppen, Gebetstreffen und Freiwilligendienste zu organisieren. Er hält es für wichtig, „dass die Generation der Eltern und Kinder sich auf einem Glaubensweg wiederfinden, auf dem Jesus Christus die Herzen der ganzen Familie anziehen kann”.
Die koreanische Auslandsgemeinde in der Mongolei besteht aus nicht mehr als 20 Personen. In der Vergangenheit zählte sie bis zu 50 Mitglieder, von denen viele das Land verlassen haben, um nach Korea zurückzukehren, auch aufgrund der Schließung von Niederlassungen ausländischer Unternehmen infolge der Pandemie, die die Möglichkeiten, in der Mongolei Arbeit zu finden, verringert hat.
Auch unter den Koreanern, die dauerhaft in der Mongolei leben, gibt es persönliche Geschichten von Bekehrungen und Taufen von Erwachsenen und Kindern. Bei einigen kam das erste Interesse am Christentum auf ungewöhnliche Weise zustande, vielleicht durch eine Geschichte oder ein Video, auf das sie zufällig in den sozialen Netzwerken gestoßen sind.
Das Alltagsleben der koreanischen Katholiken in der Mongolei ist geprägt von einfachen Gesten, die sie mit den anderen Mitgliedern der lokalen „entstehenden Kirche” teilen: die Feier von Liturgien und Sakramenten, Besuche in kleinen, abgelegenen Gemeinden, gemeinsame Mahlzeiten mit den Ärmsten, wie Müllhaldenarbeitern und Familien in Not.
Die vielen Missionare, die am apostolischen Werk der Kirche in der Mongolei beteiligt sind, prägen auch mit ihrer persönlichen Note die apostolische Arbeit, die sie in diesem Land leisten. Eine Freiheit, die sie unter der Leitung des Apostolischen Präfekten von Ulaanbaatar, Kardinal Giorgio Marengo, haben, der Pluralität und Unterschiede zu schätzen weiß. „Und alle erkennen an“, sagt Pfarrer Jeongsu, „dass die Mission nicht darin besteht, zu versuchen, die Kultur und Atmosphäre der Kirche eines anderen Landes in die Mongolei zu ‚transplantieren‘, sondern darin, allen zu helfen, die Liebe Gottes, die sie in ihrem Leben erfahren haben, in ihrer eigenen Sprache und Kultur zum Ausdruck zu bringen“.
In der Mongolei wird der Monat Oktober auch durch die Feierlichkeiten zum Tag der älteren Menschen und zum Tag der Lehrer geprägt. In der Landessprache hat der Begriff „Lehrer” eine Bedeutung, die über den einfachen Beruf hinausgeht. Manchmal wird „Lehrer” (pakshi) auch verwendet, um einen Priester, einen Mönch oder einen Guru zu bezeichnen. „Aus diesem Grund”, so der Missionar, „wird der Lehrerberuf in der Gesellschaft sehr respektiert, und folglich feiern die Katecheten als Religionslehrer den Monat Oktober als einen wichtigen Meilenstein, um ihre Mission in den Pfarreien zu erneuern”.
(Fides 20/10/2025)


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