ASIEN/HEILIGES LAND - Christen, Muslime und Juden im Heiligen Land schreiben offenen Brief an Patriarch Kyrill: "Alles tun, um den Krieg in der Ukraine zu beenden"

Dienstag, 22 März 2022 mittlerer osten   ortskirchen   ostkirchen   dialog   judentum   islam   kriege   krisengebiete   frieden  

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Jerusalem (Fides) - An den Wänden einer russisch-orthodoxen Kirche in Jerusalem wurde ein Brief angeschlagen, der von 150 Christen, Juden und Muslimen aus der ganzen Welt unterzeichnet wurde und an den Moskauer Patriarchen Kyrill gerichtet ist. Das Schreiben enthält die Bitte, alles zu tun, um den Krieg in der Ukraine zu beenden. Mit dieser symbolischen Geste endete eine Kundgebung von hochrangiger Vertretrer der Kirchen und Religionen Heiligen Landes, die sich am Montag, dem 21. März, vor der russisch-orthodoxen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit im so genannten "Russischen Bezirk" in Jerusalem versammelten, um gemeinsam für ein Ende des Leids, der Zerstörung und des Todes zu demonstrieren, die durch die russische Militärintervention auf ukrainischem Gebiet verursacht werden.
Die öffentliche Initiative wurde vom „Interfaith Center for Sustainable Development (ICSD)“ und dem „Interfaith Institute Elijah“ gefördert. An der Kundgebung nahmen unter anderem der lateinische Patriarch von Jerusalem Erzbischof Pierbattista Pizzaballa, der Vorsitzender der Kommission des Oberrabbinats von Israel für den Dialog mit dem Heiligen Stuhl, Rabbi Rasson Arousi, Scheich Hassan Abu Galion von Rahat, der Rabbiner David Rosen, der griechisch-melkitische katholische Erzbischof von Jerusalem, Yasser Ayyash und der emeritierte anglikanische Bischof, Suheil Dawani, teil.
Auf Einladung des ICSD-Direktors, Rabbiner Yonatan Neril, brachten einige der Anwesenden in kurzen Reden ihre gemeinsame Trauer und Besorgnis über das Blutvergießen und das unschuldige Leid zum Ausdruck, das der anhaltende Krieg im Herzen Europas verursacht. "Das Leben, das Gott uns geschenkt hat, ist heilig... In der Tötung dieser Menschen sehen wir die Tötung Jesu Christi", sagte der Vertreter von Scheich Mowafaq Tarīf, dem geistlichen Führer der Drusen in Israel, während Rabbiner Alon Goshen Gottstein dafür betete, dass Gott den Glauben des russischen und ukrainischen Volkes und der Männer der Kirche stärken möge.
Der so genannte "Russian Compound" ist ein alter Stadtteil Jerusalems, der zwischen 1860 und 1890 außerhalb der Altstadt erbaut wurde. Er besteht aus der russisch-orthodoxen Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und Gebäuden, die als Unterkunft für russisch-orthodoxe Christen dienten, die in die Heilige Stadt pilgerten, sowie aus Gebäuden, die heute teilweise von israelischen Regierungseinrichtungen genutzt werden.
(GV) (Fides 22/3/2022)


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