ASIEN/PHILIPPINEN - Friedensinitiativen der „Silsilah“-Bewegung sollen soziales und religiöses Zusammenlebens in Mindanao begünstigen

Samstag, 14 Dezember 2024 dialog   frieden   islam  

Zamboanga (Fides) - „Das Gebet ist mächtiger als der Krieg“, heißt es in der Adventsbotschaft der „Silsilah“-Bewegung für den islamisch-christlichen Dialog, die in diesem Jahr das 40jährige Jubiläum ihrer Gründung durch Pater Sebastiano D'Ambra, Missionar des Päpstlichen Instituts für Auslandsmissionen (PIME), feierte. „Heute sind wir aufgerufen, unser Gebet zu intensivieren und in dieser für die Menschheit schwierigen Zeit, die durch Kriege und Konflikte in verschiedenen Teilen der Welt geprägt ist, am Gebet und Gesang der Harmonie teilzunehmen“, hofft der Missionar, der darauf hinweist, dass „das Weihnachtsfest eine großartige Gelegenheit ist, über die Botschaft der Liebe nachzudenken, die Jesus Christus in die Welt gebracht hat, nicht nur für Christen, sondern für alle“. Die Bewegung bekräftigt die Botschaft der „Gottesliebe, der Nächstenliebe und der Liebe zum Gemeinwohl, die das Christentum, der Islam und andere Religionen verkünden“, während sie sich darauf vorbereitet, gemeinsam mit allen sozialen, religiösen und politischen Kräften der Insel Minandao im Süden der Philippinen die Aktionswoche der Harmonie zwischen den Religionen (1. bis 7. Februar 2025) zu feiern, die in die Zeit des Heiligen Jahres fällt. „Die Zeit des Jubiläumsjahres ist auch eine besondere Zeit, in der wir die Tür unseres Herzens für alle öffnen. Das ist es, wofür wir in der Silsilah-Bewegung immer eintreten, in der Überzeugung, dass der Dialog von Gott ausgeht und die Menschen zu Gott zurückbringt“, so Pater D’Ambra.
Die Bewegung hatte sich auch der „Woche des Friedens“ auf Mindanao angeschlossen, die von der Konferenz der Religionsvertreter auf Mindanao organisiert wurde und am 4. Dezember zu Ende ging. Die alljährlich stattfindende Veranstaltung wurde 2001 ins Leben gerufen, um die Entwicklung zu fördern und den Frieden in der Region zu schützen, um auf Wunden der Vergangenheit zurückzublicken und eine Zukunft der Versöhnung in einem Teil des Archipels aufzubauen, in dem ein großer Teil der islamischen Bevölkerung, etwa 6 Millionen Menschen, lebt.
All diese Veranstaltungen dienen der Bewusstseinsbildung und der Bildungs- und Kulturarbeit und sollen auf einen historischen Schritt im Jahr 2025 vorbereiten: Die Bevölkerung der Autonomen Region Bangsamoro im muslimischen Mindanao (BARMM) wird bei den für Mai 2025 angesetzten regionalen Parlamentswahlen zum ersten Mal ihre Vertreter direkt wählen können.
Die autonome Region Bangsamoro im muslimischen Mindanao besteht derzeit aus den Provinzen Basilan, Lanao del Sur, Maguindanao del Norte, Maguindanao del Sur und Tawi-Tawi und ging aus einem Friedensabkommen zwischen der Regierung und der Moro Islamic Liberation Front hervor. Derzeit wird in Betracht gezogen auch die Sulu-Inseln als weitere Provinz in die autonome Region aufzunehmen. Aktuell gibt es in der Region eine Übergangsregierung, die so genannte „Bangsamoro Transition Authority“, die als Interims-Regierung dient, bis Wahlen abgehalten werden. Wenn die Wahlen bestätigt werden, werden die Wähler 80 Parlamentsmitglieder wählen, darunter 40 Parteivertreter, 25 Bezirksvertreter und acht Sektorenvertreter, sowie lokale Beamte. Im Wahlkampf wird die soziale Struktur der Clans ausschlaggebend sein, und es besteht die Befürchtung, dass das so genannte „Rido“-Phänomen, eine Fehde zwischen den Clans mit gegenseitigen Vergeltungsmaßnahmen, zu sozialen Konflikten in der Region führen könnte. Aus diesem Grund sind die Initiativen und das Engagement von Einrichtungen wie die „Silsilah“-Bewegung besonders wichtig und haben sowohl eine konkrete als auch eine symbolische Bedeutung.
(PA) (Fides 14/12/2024)


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