ASIEN/PHILIPPINEN - Unterrichtsausfälle infolge von Naturkatastrophen: Engagement der katholischen Einrichtungen im Bildungswesen

Donnerstag, 14 November 2024 bildungswesen   analphabetismus   schule   jugendliche  

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Manila (Fides) - Bis zu 35 Schultage sind in einigen Gebieten der Philippinen aufgrund der Auswirkungen von Stürmen und anderen Naturkatastrophen in den letzten Monaten ausgefallen, so das philippinische Bildungsministerium, das Abhilfemaßnahmen ankündigte. Die betroffenen Gebiete sind die Verwaltungsregion Cordillera (CAR), das Cagayan-Tal, die Region Ilocos sowie Calabarzon und Luzon, die alle vom Ausfall des Schulunterrichts betroffen sind. Durch schwer beschädigte Schulen waren im Jahr 2024 insgesamt rund 380 000 Schüler von den Folgen der Naturkatastrophen betroffen. Darüber hinaus wurden für insgesamt 4.771 Schulen mit rund 3,8 Millionen Schülern aufgrund der häufigen Naturkatastrophen ein „hohes Risiko“ für Unterrichtsausfälle attestiert.
Die Notlage verschlimmert die ohnehin schon kritische Situation des nationalen Bildungssystems: Die Philippinen haben eine Bevölkerung von knapp über 115 Millionen Menschen, von denen 5 Millionen in extremer Armut leben. Der Zusammenhang zwischen Armut und mangelnder Bildung führt zu einem Teufelskreis: Armut resultiert auch aus einem schlechten Zugang zu Bildung, und mangelnde Bildung schürt die Armut. Das Bildungsniveau auf den Philippinen hat sich in den letzten Jahren verschlechtert: 2022 lagen die Philippinen auf Platz 77 von 81 Ländern, was die Solidität ihres Bildungssystems angeht. Neun von zehn Schülern waren im Alter von zehn Jahren nicht in der Lage, grundlegenden Lesestoff zu verstehen, und bei der PISA-Studie (Programme for International Students Assessment) belegten die Philippinen im Jahr 2022 in den Bereichen Lesen und Mathematik den letzten und in den Naturwissenschaften den drittletzten Platz.
Laut dem Studienzentrum „Philippine Business for Education“ ist „das schlechte Abschneiden des Landes bei der PISA-Studie 2022 ein klarer Hinweis darauf, dass unser Bildungssystem in einem schlechten Zustand ist und noch viel zu tun bleibt. Es bedarf sofortiger Aufmerksamkeit, kollektiver Anstrengungen und Engagements, um Kindern und Jugendlichen eine bessere Lernerfahrung zu ermöglichen“.
Angesichts der offensichtlichen Notwendigkeit, das Bildungswesen auf den Philippinen zu verbessern, liegt der Schwerpunkt auf der Einbindung des Privatsektors, um Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten für junge Menschen zu schaffen. In diesem Rahmen ist auch die katholische Kirche aktiv daran beteiligt, das Problem des Analphabetismus und die Herausforderungen, die das Grundbildungssystem plagen, anzugehen. Diese seien „verzweifelte Schreie“, die nicht ignoriert werden dürfen, so der Erzbischof von Davao, Romulo Valles, in seiner Predigt während der Eröffnungsmesse der Versammlung der „Catholic Education Association of the Philippines“ (CEAP) in Davao City, in der er sich an christliche Erzieher und Lehrer wandte und sie aufrief, „Agenten der Hoffnung“ zu sein.
Was die Grundbildung auf den Philippinen betrifft, so sind die Statistiken alarmierend: Nach den Daten der Weltbank aus dem Jahr 2022 zur intellektuellen Armut haben mindestens 90 Prozent der zehnjährigen philippinischen Kinder Schwierigkeiten beim Lesen oder Verstehen einfacher Texte, während die Schulabbrecherquote weiterhin hoch ist. Die Bewältigung dieser Probleme erfordere „ein Höchstmaß an Zusammenarbeit, Geduld und Beharrlichkeit seitens der katholischen Institutionen“, sagte Erzbischof Valles.
Die „Catholic Education Association of the Philippines“ werde sich weiterhin für „die besondere Bedeutung und den großen Wert der katholischen Bildung“ einsetzen, sagte der Präsident der CEAP, Pfarrer Albert N. Delvo, indem sie die Unterstützungsprogramme für Familien verbessere, finanzielle Hilfe und Stipendien anbiete und innovative Lehrpläne aufstelle. Die CEAP fordert unterdessen die philippinische Regierung auf, die öffentlichen Schulen dabei zu unterstützen, die finanzielle Belastung der Familien zu verringern und die Komplementarität zwischen öffentlichen und staatlichen Schulen zu stärken.
(PA) (Fides 14/11/2024)


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