AMERIKA/DOMINIKANISCHE REPULBIK - Bischöfe zum Tag der Unabhängigkeit: “Wahrheit zum Wohle des Volkes in allen Dingen”

Samstag, 26 Februar 2022 fest   unabhängigkeit   soziale lage   politik   auswanderung   korruption   jugendliche   häftlinge   armut   bischofskonferenzen  

Santo Domingo (Fides) - In ihrer traditionellen Botschaft zum Tag der Unabhängigkeit beleuchtet die dominikanische Bischofskonferenz (DCE) am wichtige Themen von nationalem Interesse im Licht des Glaubens. Die Botschaft zum 178. Jahrestag der Unabhängigkeit ist auf den 27. Februar 2022 datiert.
Die Bischöfe wünschen "einen echten Dialog zur Lösung der wichtigsten nationalen Probleme“ und erinnern daran, dass der Feiertag in einer Zeit großer nationaler und globaler Unsicherheit aufgrund der Pandemie, der Ungewissheit über die Zukunft und der persönlichen und familiären Zerbrechlichkeit stattfinde. Es sei notwendig, „sich weiterhin mit den angemessenen Gesundheitsmaßnahmen zu schützen", und sich gleichsam darum zu bemühen, „die Hoffnung, die innere Gelassenheit und die Fähigkeit der Menschen, in Harmonie zu leben, wiederherzustellen“.
Unter den gegenwärtigen Umständen rufen die Bischöfe die politischen Verantwortlichen auf, stets transparent zu arbeiten, damit "in allem die Wahrheit zum Wohle des Volkes ans Licht kommt“. Dabei halten sich auch Sparsamkeit und Gerechtigkeit seitens der Führungskräfte des Landes von Nöten: "Wir können die Verschwendung von Gemeinschaftsgütern für Dinge, die für das Land nicht notwendig oder dringend sind, nicht unterstützen…In diesen Zeiten sind ein kluger Umgang mit den Gütern und ein hohes Maß an Sensibilität für ihre gerechte Verteilung gefragt“.
Man müsse sich mit Nachdruck für das menschliche und wirtschaftliche Wachstum des Landes einsetzen, „damit die Menschen, insbesondere die jungen, nicht gezwungen sind, auszuwandern und ihr Leben zu riskieren“. Die Pandemie habe Armut verschärft und "es muss eine Priorität des Staates sein, sich um die schwächsten Bürger zu kümmern und ihnen zu helfen".
Der Tag der Unabhängigkeit sollte zu einem echten Dialog zwischen den Generationen führen: "Wir brauchen die Erfahrung der Älteren und die Energie der Jungen", um gemeinsam nach Lösungen für die wichtigsten nationalen Probleme zu suchen. Auch das Phänomen der Korruption lassen die Bischöfe nicht unerwähnt und bedauern, dass deren Bekämpfung eine "noch immer eine offene Aufgabe ist". Das Gleiche gelte für Steuerhinterziehung, wobei die Bischöfe feststellten, dass "es die Pflicht eines jeden Bürgers ist, diese Zahlung zu leisten, und die Pflicht des Staates durch seine Beamten, diese Mittel zum Wohle der Nation zu verwalten".
Nach den jüngsten gewalttätigen Ereignissen im nationalen Gefängnis von La Victoria und in anderen Haftanstalten unterstreicht die Bischöfe die Notwendigkeit einer Reform im Strafvollzug und erinnert daran, dass die Kirche mit ihrer Gefängnispastoral "weiterhin an dieser Aufgabe mitwirken wird".
Abschließend danken die Bischöfe noch einmal dem Gesundheitspersonal des Landes für die Opfer, die es während der Pandemie gebracht hat, und fordern alle auf, am Tag der Unabhängigkeit "über die Ideale nachzudenken, die Juan Pablo Duarte und die Männer und Frauen geleitet haben, die sich für unsere Nation geopfert haben".
(SL) (Fides 26/02/2022)


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