Manila (Fides) - Angesichts der Klimakrise fordern die philippinischen Bischöfe Einheit und konkretes Handeln. In einem Hirtenbrief, der zum Abschluss der Vollversammlung am 28. Januar veröffentlicht wurde, stellen sie deshalb fest, dass Covid-19 weltweit mehr als 5,62 Millionen Menschenleben gefordert und die Länder in den wirtschaftlichen Ruin gestürzt hat, und betonen gleichsam: "Während wir uns bemühen, uns von dieser Krise zu erholen, ermutigt uns die Pause, die die Pandemie der industriellen und wirtschaftlichen Aktivität auferlegt hat, über die jahrzehntelangen verschmutzenden Praktiken nachzudenken, die unser gemeinsames Haus durch die Menschheit erdulden musste, Praktiken, zu denen die Nationen in der ganzen Welt schnell zurückkehren".
In dem Schreiben der Bischofskonferenz wird darauf hingewiesen, dass in vielen Ländern, die durch den Klimawandel besonders gefährdet sind, "die Katastrophen aufgrund der Instabilität unserer Biosphäre zugenommen haben". "Die Philippinen zum Beispiel wurden von 2013 bis 2021 von mehreren Tropenstürmen heimgesucht, von denen einige zu den tödlichsten der Welt erklärt wurden", heißt es in dem Text, der vom Vorsitzenden der Konferenz, Bischof Pablo Virgilio David, unterzeichnet wurde.
"Die Maßnahmen und Politiken, die zur Bewältigung der Auswirkungen dieser Krise vorgeschlagen werden“ so die Bischöfe, „sollten immer die soziale und ökologische Gerechtigkeit in den Vordergrund stellen. Als eine der am stärksten gefährdeten Nationen in dieser Ära des globalen Notstands haben die Philippinen die moralische Verpflichtung, einen Weg der nachhaltigen Entwicklung zu beschreiten, der zum Wohle der heutigen und künftigen Generationen möglich ist und sicherstellt, dass die Stimmen aller berücksichtigt werden“. Diese Aufgabe sei angesichts der bevorstehenden Wahlen im Mai noch dringlicher.
„Wir verpflichten uns, die Bewahrung der Schöpfung als unser gemeinsames Haus durch konkrete Maßnahmen in unsere Lehre und Praxis der christlichen Nachfolge zu integrieren", erklärten die Prälaten und forderten die katholischen Gläubigen der 86 Diözesen auf den Philippinen auf, konkrete Schritte zum Schutz der Umwelt zu unternehmen.
Unter Verweis auf die Ziele der Pariser Klimakonferenz und der jüngsten Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP26) im Jahr 2021 unterstützt die Kirche "klare Wege des Kohleausstiegs, die einen gerechten Übergang im Energiesektor gehen", um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und die Nutzung erneuerbarer Energien zu fördern.
Die Bischöfe bekräftigen, dass "die finanziellen Mittel unserer katholischen Institutionen nicht zugunsten von Kohlekraftwerken, Bergbauunternehmen und anderen zerstörerischen Rohstoffprojekten wie der Abholzung von Wäldern investiert werden" und sagen. Vielmehr setze man dass sich weiterhin für die Förderung des "Nationalen Programms Laudato Si'" ein, das 2019 in allen Kirchengemeinden auf den Weg gebracht wurde.
Jede Diözese soll über ein eigenes "Ökologisches Referat" verfügen, das mit angemessenen Mitteln für seine Aktivitäten ausgestattet ist, während die jährliche Feier der "Schöpfungszeit" und der "Laudato Si'-Woche" institutionalisiert werden soll. Die Diözesen werden außerdem in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft Strukturen oder Aufklärungskampagne in Schulen fördern, um "die Rechte der Natur und die Verteidigung des Lebens zu fördern und zu schützen".
Die Bischofskonferenz unterstützt das vorgeschlagene Gesetz zur Anerkennung der "Rechte der Natur", das derzeit vom Parlament des Landes geprüft wird. Das Gesetz regelt und begrenzt den Bergbau, fossile Brennstoffe, aggressive Formen der Erschließung und Landnutzung sowie andere Formen der Umweltzerstörung. Dabei erinnern die Bischöfe auch daran, dass dies auch das Leben vieler indigener Gruppen und lokaler Gemeinschaften schützt, die oft durch die Ausbeutung natürlicher Ressourcen oder durch Bauprojekte besonders gefährdet sind.
Der Hirtenbrief bekräftigt langjährige Sorge der philippinischen Kirche um die Bewahrung der Schöpfung und bezieht sich auch auf den zu diesem Thema bereits 2019 veröffentlichten Hirtenbrief "Dringender Aufruf zur ökologischen Umkehr, Hoffnung im Angesicht der Klimakrise".
(SD-PA) (Fides 29/1/2022)