Darkhan (Fides) - Der "Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung", der am 1. September begangen wird, hat in diesem Jahr in der Mongolei eine besondere Bedeutung, da er in Anwesenheit von Papst Franziskus stattfindet, der zu seiner 43. apostolischen Reise (1.-4. September) in der Mongolei eingetroffen ist. Der Weltgebetstag bildet den Auftakt zur "Zeit der Schöpfung 2023", die bis zum 4. Oktober dauert und während des gesamten Monats Initiativen in aller Welt vorsieht, von denen viele von der "Laudato si'-Bewegung" auf den fünf Kontinenten durchgeführt werden.
In Darkhan, im Norden der Mongolei, wird die "Zeit der Schöpfung" unterdessen auf besondere Weise begleitet, dank der Salesianer Don Boscos, die in der Pfarrei der Heiligen Maria, der Hilfe der Christen, ein Bildungszentrum leiten und dort einen besonderen Dienst ins Leben gerufen haben, den sie als "landwirtschaftliches Apostolat" bezeichnen, "eine Frucht der Kreativität, die es vielen jungen Menschen ermöglicht, sich einzubringen", so Pater Paul Leung, Oberer der Delegation der Salesianer Don Boscos in der Mongolei, gegenüber der Fides.
"In einem Land, das von einer nomadischen Kultur geprägt ist, ist die Landwirtschaft etwas Neues. Und sie ist auch eine schwierige Herausforderung, da die Wintersaison sehr lang und ungünstig für den Anbau ist. Deshalb haben wir Gewächshäuser gebaut, in denen wir Gemüse und Obstbäume anbauen und den jungen Menschen landwirtschaftliche Techniken und die Schönheit der Beziehung zu Mutter Erde vermitteln", berichtet der Missionar. "Darüber hinaus", so der Ordensmann, "besitzen viele mongolische Familien angesichts der Weite und der Verfügbarkeit der vorhandenen Flächen ein kleines Stück Land und können mit einer entsprechenden Ausbildung einen eigenen landwirtschaftlichen Betrieb gründen und ihre Produkte auf dem Markt verkaufen: Dies kann für die jungen Mongolen und ihre Familien zu einer Quelle des Lebensunterhalts und der Arbeit werden“.
Neben der technischen Arbeit in der Landwirtschaft bieten die Salesianer Don Boscos auch Kurse zu Themen an, die sich mit Umwelt, Klimawandel und anderen Themen der Enzyklika Laudato si' betreffen, "Themen, die für junge Mongolen im Alter von 14 bis 18 Jahren von großem Interesse sind", so Pater Leung. Der von den Salesianern gegründete Bauernhof will nämlich "ein authentischer Ausdruck der Sorge für das gemeinsame Haus sein, die in der Enzyklika Laudato si' von Papst Franziskus gut zum Ausdruck kommt", so Pater Leung, der sich dabei auch an den Leitlinien und Programmen des weltweiten Netzwerks "Don Bosco Green Alliance" orientiert.
Der Anbau in einem extremen Klima (von 40° im Sommer bis 40° unter Null im Winter) ist die größte Schwierigkeit, mit der die Ordensleute und Mitarbeiter der Mission der Salesianer Don Boscos konfrontiert sind, denen es jedoch gelungen ist, junge Menschen in eine Art "landwirtschaftliches Oratorium" einzubinden, in dem verschiedene Gemüsesorten angebaut und geerntet werden. Die Kinder und Jugendlichen nehmen mit Freude und Interesse an der pädagogischen Erfahrung des Salesianer-Zentrums teil, wo sie am Vormittag an verschiedenen landwirtschaftlichen Tätigkeiten und am Nachmittag an Bildungs- und Freizeitaktivitäten teilnehmen. "Die jungen Leute", erklärt Pater Paul, "lernen, das Land zu bewirtschaften, die Natur zu lieben und zu respektieren, die, wie wir ihnen erklären, Gottes Geschenk und Schöpfung ist".
Die Salesianer Don Boscos organisieren auch eine jährliche Woche, die der Vertiefung von Laudato si' gewidmet ist und in der Sommersaison organisieren sie spezielle "Trainingscamps", um "die Menschen an einen Bewussten Umgang mit der Schöpfung heranzuführen, die sie zu bewohnen“ und um „die Gegenwart und das Wirken Gottes selbst wiederzuentdecken", so der Ordensmann abschließend.
(PA) (Fides 1/9/2023)