Jakarta (Fides) - Die indonesische Regierung und die Religionsvertreter Indonesiens, darunter auch Christen, verstärken ihr Engagement für den interreligiösen Dialog im Land. Das Zentrum für religiöse Harmonie im Ministerium für Religion veranstaltete zu diesem Zweck am gestrigen 4. Dezember in Jakarta ein Forum, an dem 50 Delegierte verschiedener Religionen teilnahmen, in dessen Mittelpunkt die Suche nach Möglichkeiten zur Stärkung der religiösen Harmonie in der indonesischen Gesellschaft stand.
"Es ist das ständige Bemühen aller religiösen Führer im Land, für Frieden, Harmonie und Solidarität zu arbeiten", so der Katholik Maxi Paat, der an dem Treffen teilnahm. Pfarrer Frans Dwikoco, ebenfalls einer der Delegierten, sagte, dass "es der Wunsch der katholischen Kirche in Indonesien ist, mit Gläubigen anderer Religionen zusammenzuarbeiten, um den Dialog und die interreligiöse Harmonie gemeinsam zu fördern". Die katholischen Delegierte erinnerten daran, dass die Bischöfe während der jährlichen Sitzung der indonesischen katholischen Bischofskonferenz in Bandung im vergangenen Monat ebenfalls betonten, dass "die katholische Kirche der menschlichen Brüderlichkeit und dem friedlichen Indonesien verpflichtet fühlt“.
Ahmad Astamar, ein muslimischer Religionsvertreter betonte im Rahmen der Debatte: "Die indonesische Gesellschaft muss heute mehr denn je den interreligiösen Dialog auf allen Ebenen fördern, da die Kräfte der religiösen Intoleranz …ständig zunehmen. Es ist unsere gemeinsame Pflicht und Notwendigkeit, der Radikalisierung indonesischer Jugendlicher entgegenzuwirken, die von potenziellen Terroristengruppen angeführt oder manipuliert werden".
In den vergangenen Jahren kam es auf dem indonesischen Archipel immer wieder zu Episoden der Gewalt vor dem Hintergrund des religiösen Sektierertums und des islamistischen Terrorismus. Indonesien ist mit 263 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Welt mit muslimischer Mehrheit. Christen aller Konfessionen machen 12% der Bevölkerung aus.
(SD) (Fides 4/12/2019)