ASIEN/IRAK - Christen schließen sich in Kirkuk in einem Einheitsrat zusammen

Dienstag, 7 März 2017 ostkirchen   internationale politik   politik   krisengebiete   sektierertum  

ankawa.com

Kirkuk (Fides) – Der wiederholte Appell des chaldäischen Patriarchen Louis Raphael I. an die irakischen Christen, nicht “unstrukturiert” auf der politischen und sozialen Bühne aktiv zu werden, sondern die eigenen Kräfte in einer einzigen “Komponente” zu bündeln, scheinen nun Gehör zu finden. Am Montag, den 6. März, wurde der “Rat” der christlichen Gemeinden geschaffen, der sich als Verbindung zwischen den verschiedenen politischen und sozialen Organisationen versteht, in denen Christen aktiv sind. Der Rat versteht sich auch als Ansprechpartner für die politischen und institutionellen Organismen der Provinz.
Die Initiative wird auch von lokalen Politikern unterstützt, darunter der derzeitige Vorsitzende des Provinzrates in Kirkuk, Rebwar Talabani. Der neue Rat, so Talabani, könne einen positiven Beitrag nicht nur zur Verbesserung der Lage der christlichen Gemeinden leisten, sondern auch das friedliche und konstruktive Zusammenleben der verschiedenen Ethnien und Religionen fördern. Auch der Pastor der evangelischen Gemeinde in Kirkuk, Haitham Jazrawi, begrüßte die Bildung Situation der christlichen Gemeinden im Irak.
Der chaldäische Patriarch Louis Raphael I Sako erinnerte immer wieder daran, dass man vermeiden sollte, die eigene Identität als kirchliche Gemeinschaft angesichts der derzeitigen Lage besonders zu betonen. Der Primas der chaldäischen Kirche hatte den verschiedenen christlichen Gemeinschaften auch geraten, eine einheitliche Position im Hinblick auf politische und soziale Prozesse im Irak einzunehmen und sich als “christliche Komponente” aufzustellen. Dies widerspricht nach Ansicht des Patriarchen nicht “dem Erhalt einer jahrtausendalten Identität” sondern erlaube es, “keine Zeit mit Streit zu verlieren”, darüber was das eigene kulturelle Erbe anbelangt.
(GV) (Fides 7/3/2017).


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