Endepa
La Bolsa (Fides) – Über "Gewalt und Härte“, mit der „diejenigen unterdrückt werden, die ihr Recht auf ein Land und ein Leben nach ihrer Vision des Kosmos schützen wollen und diejenigen die ihre Forderungen unterstützen“ klagt die argentinische Equipe der Indigenenpastoral (Equipo Nacional de Pastoral Aborígen, ENDEPA) am Rande eines Treffens, bei dem die im Jahr 2022 geleistete Arbeit im Rückblick bewertet und die Initiativen für das Jahr 2023 geplant wurden.
An dem Treffen, das vom 2. bis 4. Dezember in La Bolsa (Córdoba) stattfand, nahmen Vertreter von Diözesanteams aus dem ganzen Land sowie der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission für die Indigenenpastoral (CEPA), Bischof Luis Antonio Scozzina von Oran, teil. In der Abschlusserklärung wird die Vielfalt der in Argentinien lebenden indigenen Völker gewürdigt und "einmal mehr die anhaltende Enteignung und Vertreibung aus ihren Lebensräumen" bekräftigt. Weiter heißt es: "Unser gemeinsames Haus wird weiterhin ungestraft geplündert, verwüstet und gedemütigt. Es gibt zahlreiche Konflikte in den Gebieten, in denen wieder einmal die Interessen von Bergbauunternehmen und Großgrundbesitzern in ausländischer und lokaler Hand von unseren nationalen und provinziellen Behörden geschützt werden".
Darüber hinaus beklagten die Versammlungsteilnehmer das Ausbleiben eine Antwort der Regierungsinstitutionen auf die zahlreichen Anfragen zur Gewährleistung der physischen Sicherheit, insbesondere in den Gemeinden Yvy Porã Miri, São Vicente und Misiones, wo auch Mitglieder des Pastoralteams (EMiPA) angegriffen wurden, "die geschlagen, beleidigt und bedroht wurden". Viele indigene Gebiete und Gemeinschaften Argentiniens befinden sich in Konfliktgebieten: es geht um Landrechte, Großminen, Erdöl- und Lithiumvorkommen, das Abholzen von Wäldern, Verschmutzung von Flüssen... "Mit Schmerz“ stellen die Versammlungsteilnehmer, dass die argentinischen Gesellschaft „insgesamt ein sehr negatives Bild der indigenen Völker widerspiegelt, das vor allem in den Medien zum Ausdruck kommt“.
Abschließend beklagen die Delegierten der ENDEPA die Kriminalisierung der Proteste und bekräftigen "das feste Engagement für das bedrohte Leben der indigenen Völker" und die Verstärkung der Bemühungen, "ihre Realität bekannt zu machen, indem wir unseren Blick weiten und unsere Herzen erweitern, damit in diesem gemeinsamen Haus, das wir bewohnen, Platz für alle ist und wir die Vielfalt als Reichtum und nicht als Bedrohung empfinden".
(SL) (Fides 6/12/2022)
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