Der Präsident der katholischen Bischofskonferenz der Philippinen, Erzbischof Romulo G. Valles, ruft alle Filipinos auf, durch brüderliche Liebe und interreligiösen Dialog zum Aufbau einer besseren Gesellschaft beizutragen. Anlässlich "Jahres der Ökumene, des interreligiösen Dialogs und der indigenen Völker", das von der philippinischen katholischen Kirche am 1. Dezember zur Vorbereitung auf die Feier des 500. Jahrestages der Ankunft des Christentums im Land (2021), „Damit sie eins sind (Joh 17,21)“ auf den Weg gebracht wurde, veröffentlichten die Bischöfe einen Hirtenbrief.
"Die brüderliche Liebe erfordert auch, dass wir gemeinsam eine bessere Welt aufbauen und dabei den Namen der Gerechtigkeit und der Barmherzigkeit, die Grundlagen des Wohlstands und den Grundstein des Glaubens bewahren", schreiben die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief. Die Religionen lehrten, “in den Werten des Friedens verwurzelt zu bleiben, immer bereit zu sein, um Vergebung für unsere Fehler zu bitten, bereit zu sein, anderen für das Böse zu vergeben, das sie uns angetan haben", fügen sie hinzu.
Mit Bezug auf "den jüngsten apostolischen Besuch von Papst Franziskus im Nahen Osten, in Thailand und Japan, der eine Kultur der Begegnung und der Solidarität förderte" verweisen die Bischöfe auf "die Herausforderungen des Zusammenlebens zwischen verschiedenen Glaubensrichtungen, wenn es darum geht Einheit und Harmonie aufzubauen."
"Ein offener, ehrlicher, liebevoller, respektvoller Dialog des Lebens, Betens und Handelns ist der einzige Weg zur Harmonie in der Gemeinschaft“ so die Bischöfe. Es gehe um große Werte, heißt es in dem Hirtenbrief, „um Frieden und Harmonie, insbesondere in Gebieten mit bewaffneten Konflikten; Solidarität im Kampf für den sozialen Wandel; Augenmerk für soziale Missstände; Integrität und soziale Gerechtigkeit in unserem Land".
„Der interreligiöse Dialog zielt nicht nur auf gegenseitiges Verständnis und freundschaftliche Beziehungen ab", so die Bischöfe. Man müsse eine viel tiefere Ebene erreichen, „die spirituelle Ebene, in der Austausch und gegenseitiges Zeugnis von der eigenen Überzeugungen und in einer gemeinsamen, respektvollen und einfühlsamen Auseinandersetzung mit den jeweiligen religiösen Überzeugungen gepflegt werden".
Die Kirche schlage vier Formen des Dialogs vor: den Dialog des Lebens, in dem die Menschen nach Offenheit und Nähe streben; der Dialog des Handelns, in dem die Gläubigen für eine integrale Entwicklung und Förderung des Menschen zusammenarbeiten; den theologischen Austausch, bei dem Experten versuchen, ihr Verständnis für ihr jeweiliges religiöses und spirituelles Erbe und ihre jeweiligen Werte zu vertiefen; der Dialog der religiösen Erfahrung, in dem die Gläubigen ihren geistigen Reichtum teilen, zum Beispiel in Bezug auf Gebet, Glauben und die Verehrung Gottes.
Das ultimative Ziel des Dialogs, so die Bischöfe abschließend, müsse sein, dass die gesamte Menschheit in Harmonie und brüderlicher Liebe lebt. „Diese brüderliche Liebe wird den Frieden in unserem Land garantieren, der so schwer zu fassen scheint", schreiben die Bischöfe, die an die Herausforderungen und Konflikte, die auf den Philippinen erinnern. Deshalb appellieren die Bischöfe anlässlich des Jahres des Dialogs und der Ökumene an alle Männer und Frauen guten Willens, "in Harmonie zu leben, die Andersartigkeit des Gegenübers zu respektieren und die Rechte und Freiheiten der ganzen Menschheit zu schützen".
(SD) (Fides 5/12/2019)