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Bagdad (Fides) – Die Äußerungen und Handlungsweisen von Rayan al Kildani ("der Chaldäer"), Führungspersönlichkeit und Generalsekretär der "Babylon"-Partei, seien respektlos und unehrenhaft gegenüber christlichen Gemeinden und Symbolen und verletzten das religiöse Empfinden. Deshalb werden man dies in Zukunft anprangern und als kirchliche Autoritäten das Volk der Gläubigen vor jenen schützen müssen, die versuchen, Verwirrung zu stiften. Die Vertreter der Kirchen im Irak, die sich am Dienstag, dem 2. Juli, in Bagdad in einem Kloster der armenisch-apostolischen Kirche trafen, bezogen damit gemeinsam Position in Bezug auf die jüngsten Initiativen des Anführers der politischen Bewegung, die aus den sogenannten "Babylon-Brigaden" hervorgegangen war.
Auslöser für die vehemente Stellungnahme des Rates der Kirchenoberhäupter im Irak (Council of Christian Church-Leaders of Iraq, CCCL), war ein von Ryan dem Chaldäer (auf dem Foto) an den schiitischen Religionsvertreter Ayatollah Ali al Sistani. In dem Brief vom Mittwoch, dem 26. Juni, spricht Ryan den schiitischen Religionsführer im Namen aller irakischen Christen an und nennt ihn "den höchsten spirituellen Führer im Irak" und bittet ihn, auf schiitische Exponenten einzuwirken, die sich negative über das christliche Weihnachtsfest äußern..
Offensichtlich wollen die Oberhäupter der christlichen Kirchen besonders hervorheben, dass Ryan und die von ihm angeführte Bewegung nicht berechtigt sind, im Namen aller Christen zu sprechen und dabei den Ayatollah al Sistani als "den höchsten spirituellen Führer" des Irak zu bezeichnen.
Die "Babylon-Brigaden" waren in den Jahren entstanden, als große Teile des irakischen Territoriums von Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) erobert worden waren und hatten sich dabei als „christliche“ Miliz bezeichnet, obwohl sie Verbindung mit schiitischen Milizen unterhielten. Die politische Bewegung, die aus den "Brigaden" hervorgegangen war, erhielt bei den irakischen Wahlen im Mai 2018 eine diskrete Anzahl der Stimmen und besetzte zwei der fünf Sitze im Parlament, die christlichen Minderheiten vorbehalten sind. Nach den Wahlen beklagten kritische Stimmen die Skrupellosigkeit der Bewegung (vgl. Fides 17/5/2018), wenn es darum ging ihre Stimmen bei schiitischen Wählern einzuholen.
(GV) (Fides 4/7/2019)