ASIEN - Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke: “Das Wohl unserer Völker in den Mittelpunkt stellen”

Freitag, 8 März 2019 kriege   päpstliche missionswerke   frieden  

Vatikanstadt (Fides) - "Die Machthaber Indiens und Pakistans müssen sich an einen Verhandlungstisch setzen und Gespräche auf den Weg bringen, damit die Kaschmir-Frage gelöst wird. Wir wissen, dass dies ein uraltes Problem und ein heikler politischer Knoten ist, aber wir müssen die Ärmel hochkrempeln und uns für das gemeinsame Wohl unserer beiden Völker einsetzen. Der Dialog beginnt mit gegenseitigem Vertrauen. Wen wir Freundschaft aufbauen und uns gegenseitig respektieren, können wir die Feindseligkeit zwischen unseren Völkern überwinden", so Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke von Indien und Pakistan, Pfarrer Ambrose Pitchaimuthu (Indien) und Pfarrer Asif John (Pakistan) mit Blick auf die Krise zwischen den beiden Staaten. Im Interview mit der Fides bekräftigen beide Priester: "Wir sind Geschwister und fühlen uns als Brüder und Schwestern. Nach dieser letzten Krise müssen wir handeln und uns auf einen Weg der friedlichen Konfrontation begeben. Als Christen in Indien und Pakistan tragen wir in unserem Herz und in unserem Kopf diesen Wunsch gegenüber den Regierenden. Und als Gläubige und Kinder eines himmlischen Vaters, werden wir bereit sein, eine Geschwisterlichkeit zu zeigen, die über die politischen Grenzen hinausgeht ". Unterdessen warnt die indische Armee die Pakistanischen Streitkräfte, davor, dass weitere Provokationen und Bombenanschlägen in der Nähe der "Kontroll-Linie" im indischen Bundesstaat Jammu und Kashmir "schwerwiegende Folgen" nach sich ziehen werden.
"Frieden ist der einzige Weg“, bekräftigt Pfarrer Asif John, Generalvikar der pakistanischen Diözese Islmabad-Rawalpindi, „Die einfachen Leute in Pakistan wie in Indien sehen darin kein Problem. Wir müssen den kulturellen Austausch fördern. Als christliche Kirchen hatten wir bereits in der Vergangenheit gemeinsame Initiativen auf den Weg gebracht, die wir heute wiederbeleben können und damit das Beispiel einer vereinten Kirche geben. Nationalismus ist manchmal ein Hindernis für den Aufbau guter Beziehungen zu Indien, aber im kollektiven Gewissen in Pakistan gibt es gemeinsame Werte und einen gemeinsamen Feind, den es dringend zu bekämpfen gilt: Terrorismus. "
"Zunächst muss klar gesagt werden, dass ein Krieg sinnlos wäre“, so auch Pfarrer Ambrose Pitchaimuthu, der als Seelsorger im indischen Bundesstaates Karnataka tätig ist, „Stattdessen sind wir aufgerufen, Grenzen zu überwinden und Einheit zu schaffen. Als Kirchen in beiden Ländern hoffen wir auf die Enstehung einer gemeinsamen Plattform, möglicherweise unter der Ägide der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen (FABC). Die Völker Indiens und Pakistans haben eine gemeinsame Kultur und Wurzeln, und die einfachen Menschen hegen keine Feindseligkeit: Es besteht der Wunsch nach einem friedlichen Zusammenleben und unsere Regierenden müssen diesen Willen respektieren und interpretieren. Wir fragen uns: Warum gibt es nach so vielen Jahren noch keine endgültige Lösung für Kaschmir? Vielleicht, weil die Politiker über Jahrzehnte hinweg die Krise für das Ziel des politischen Konsens zu ihrem Vorteil ausgenutzt haben: Dies ist ein Risiko, das auch heute noch besteht. Deshalb bitten wir die politischen Verantwortlichen, das Wohl und den Wohlstand unserer Völker wieder in den Mittelpunkt zu rücken."
(PA) (Fides 8/3/2019)


Teilen: