AMERIKA/NICARAGUA - Vor vier Monaten begannen die Bürgerproteste: Bevölkerung fordert Rücktritt der Regierung

Montag, 20 August 2018 menschenrechte   demokratie   wahlen   bischöfe   frieden  

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Managua (Agenzia Fides) - Großdemonstrationen in den Straßen von Managua und in verschiedenen Teilen des Landes, zu denen zahlreiche Demonstranten am vergangenen Samstag zusammenkamen, haben gezeigt, dass die Bevölkerung nicht aufgibt: seit vier Monaten kommt es zu Bürgerprotesten gegen die Regierung von Daniel Ortega und Rosario Murillo, die ihrerseits versucht die Proteste der Bevölkerung mit Gewalt zu stoppen.
Kardinal Leopoldo Brenes äußerte sich unterdessen am gestrigen, 19. August zu jüngsten Stellungnahme der Regierung von Daniel Ortega zum Bericht der Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH), die Ortega der Manipulation verdächtigt und ihr „Einmischung“ vorwirft: "Die CIDH ist international anerkannt und gehört zur OAS (Organisation der amerikanischen Staaten), und ich glaube nicht, dass ihr Mitarbeiter angehören, die falsche Dinge behaupten", so der Kardinal zur Arbeitsweise der Kommission.
Der Kardinal riet der Regierung, die verschiedenen Punkte zu "diskutieren" und auf übereilte Stellungnahmen zu verzichten. "Manchmal müssen wir realistisch sein und Fehler eingestehen, die wir vielleicht gemacht haben. Wir Menschen können Fehler machen, aber wir können auch erkennen, wenn etwas nicht stimmt, was gesagt wird. Es wäre manchmal besser, sich miteinander zu beraten anstatt Unsinn von sich zu geben", so er der Kardinal zum Kommentar der Regierung zum "Bericht der CIDH zur Lage in Nicaragua".
Bei der sonntäglichen Pressekonferenz wiederholte Kardinal Brenes ein weiteres Mal, dass "die katholische Kirche bereit ist, den Dialog wieder aufzunehmen", der ausgesetzt wurde, weil die Regierung die Forderung nach vorgezogenen Wahlen nicht als Ausweg aus der Krise akzeptieren will, die vor genau vier Monaten begann (vgl. Fides 20/04/2018).
Während dieser vier Monate starben nach Angaben der Presse insgesamt 448 Menschen während die Menschenrechtskommission 317 Opfer der brutalen Repression des Regimes dokumentiert. Hunderte Menschen wurden inhaftiert, viele werden vermisst und Tausende wurden vertrieben.
Unterdessen kam es in Costa Rica zu ersten Protesten gegen die Einwanderung von Flüchtlingen aus Nicaragua protestierten.
(CE) (Fides 20/08/2018)


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