ASIEN/PAKISTAN - Christlicher Anwalt: “Der Fall Sharon Masih ist eine Schande für das Land"

Montag, 18 September 2017 islam   menschenrechte   gerechtigkeit   religiöse minderheiten   religionsfreiheit   schule   bildungswesen   gewalt   diskriminierung  

Lahore (Fides) – “Er wurde ‘choora’ genannt, wie pakistanische Christen abwertend genannt werden, die man mit der Kaste der Straßenkehrer oder der Unberührbaren gleichsetzt. Er wurde mit Füßen getreten bis er starb, weil er aus einem Behälter Wasser getrunken hatte, aus dem nur muslimische Schüler trinken durften. Wegen der Diskriminierung, die Geringschätzung und weil er als unberührbar galt. Sein Fall erinnert an den Fall von Asia Bibi, die wegen Blasphemie zum Tod verurteilt wurde. Auch sie wurde wegen eines Wasserglases angeklagt. Beide Fälle sind tragisch und eine Schande für das Land”, so der christliche Anwalt Sardar Mushtaq Gill, mit Bezug auf die traurige Geschichte des christlichen Schülers Shron Masih, der in Punjab von seinen muslimischen Mitschülern am vergangenen 30. August ermordet wurden (vgl. Fides 2/9/2017 und 13/9/2017). Über den Fall, der beispielhaft dafür ist, wie in den Schulen Intoleranz befeuert wird, beriet auch das pakistanische Parlament.
Wie Gill betont, hat der Lehrer gegenüber der Polizei erklärt, er habe nichts gesehen, weil er mit Zeitungslesen beschäftigt war. “Rana Surbland Khan, der muslimische Klassenlehrer… begünstigt die Gewalt, denn er hatte den Schülern erklärt, dass christliche Schüler kein Wasser aus dem Kühlschrank nehmen sollten, nachdem muslimische Schüler sich beklagt haben”, so Gill.
Auch der Vater von Sharoon Masih vertritt die Ansicht, dass die Tat, “das Ergebnis des religiösen Fanatismus ist” und beklagt, dass der Lehrer “zur Gewalt aufgerufen hat“. Auch Klassenkameraden von Sharoon sollen gegenüber Angehörigen bestätigt haben, dass diese verprügelt wurde, “weil er Wasser aus demselben Behälter wie die Mitschüler getrunken hat”.
Sharoon Masih war der einzige christliche Schüler in seiner Klasse. Die Eltern beklagen, dass “die Mitschüler nur nach einem Vorwand suchten und die Lehrer nichts getan haben, um die Gewalt zu stoppen”.
Am 12. September sprach der christliche Abgeordnete Khalil George vor dem pakistanischen Parlament über den Fall (vgl. Fides 14/9/2017).
(PA) (Fides 18/9/2017)


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