ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe würdigen Einsatz des Gründers der Shilsilah-Bewegung: “Im Herzen eines jeden Menschen gibt es immer eine Ecke des Friedens“

Samstag, 6 Juli 2024 dialog   islam  

Cagayan de Oro (Fides) - Am 7. Juli wird in Cagayan de Oro die höchste Auszeichnung der philippinischen Bischofskonferenz, das "Goldene Kreuz des Bischofs Jorge Barlin", an den aus Italien stammenden Pater Sebastiano D'Ambra vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen (PIME), den Gründer der Bewegung für den islamisch-christlichen Dialog "Silsilah" im Süden der Philippinen, verliehen. Wie es in einer Mitteilung der Bischofskonferenz heißt, wird die Auszeichnung für den "außergewöhnlichen und großzügigen Dienst" des italienischen Priesters an der Kirche verliehen, er habe "die Ideale" des ersten philippinischen Bischofs verkörpert.
Die prestigeträchtige Auszeichnung wird in dem Jahr verliehen, in dem auch das 40jährige Gründungsjubiläum der 1984 ins Leben gerufenen Dialogbewegung "Silsilah" gefeiert wird. Die philippinische Kirche würdigt damit die Arbeit des Missionars, der sich bereits während des jahrzehntelangen Konflikts im Süden der Philippinen als Vermittler zwischen den Rebellengruppen der Moro National Liberation Front und der Armee hervorgetan hatte.
„Im Jahr1983 schlug ich erstmals einer Gruppe von Muslimen und Christen die Silsilah-Bewegung vor, und bereits 1984 gründeten wir offiziell die Silsilah-Dialog-Bewegung, die bald darauf von der Bischofskonferenz anerkannt wurde", berichtet Pater D'Ambra. „Darauf folgte 1987 die Gründung der Emmaus-Dialog-Bewegung, einer Laienbewegung mit geweihten Laien und anderen Katholiken, einschließlich Priestern, Ordensschwestern, Seminaristen, Ehepaaren und jungen Menschen", so der Missionar.
In den 40 Jahren seiner engagierten Tätigkeit hat Pater D'ambra nach eigenen Angaben versucht, "das Zweite Vatikanische Konzil umzusetzen, und zwar auf dem Weg des Dialogs, der damals als Teil der neuen Wege der Mission angesehen wurde". "Der Herr hat mir den Mut und die Kraft gegeben, diesen Weg zu gehen", stellt er fest und unterstreicht die Freuden und Leiden eines Weges, der von "Vorurteilen und Misstrauen geprägt war, die zum Teil auch heute noch bestehen", auch wenn heute "ein größeres Interesse an dieser Mission in der Kirche bei allen besteht", wie er anmerkt. Zu den schmerzlichen Momenten zählt der Missionar "die Ermordung eines meiner engsten Freunde, Pater Salvatore Carzedda (PIME) der mit mir in der Silsilah-Bewegung tätig war. Damals wollten die Angreifer auch mich töten. Wir haben auch andere Fälle von gewaltsam ums Leben gekommenen Silsilah-Mitgliedern. Der Weg des Friedens führt auch über Episoden der Gewalt, aber wir werden mit Glauben und Hoffnung weitergehen. Der Weg, den die Kirche in diesen Jahren gegangen ist, mit dem aufmerksamen Bewusstsein für den synodalen Geist, hilft und unterstützt uns heute, aber es ist ein langer Weg".
Die Silsilah-Bewegung, so Pater D'Ambra, "ist heute auf nationaler und internationaler Ebene als Förderer von Programmen der Solidarität, der Bildung, der Sorge für die Geringsten und des Umweltschutzes bekannt, die wir als Teil unserer Berufung und Mission verfolgen. Wir fördern die Kultur des ‚Dialogs als Weg zum Frieden‘ aus der Spiritualität des Lebens im Dialog. Der Dialog hat für uns eine spirituelle Grundlage, und durch das neu gegründete Emmaus-Kolleg für Theologie bereiten wir junge Christen und Muslime darauf vor, diesen Geist des Dialogs zu leben".
"Im Herzen eines jeden Menschen gibt es immer eine Ecke des Friedens. Und in diesem Geist setze ich meine Mission fort", schließt er.
(PA) (Fides 6/07/2024)


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