San Jose (Fides) - Inmitten von weißen Stränden und kristallklarem Wasser bewahrt die philippinische Insel Mindoro, südlich von Luzon, ihre Schönheit und Einzigartigkeit. Gerade diese vom Schöpfer gegebene Schönheit sei ein besonderes Erbe, das es zu schützen und zu bewahren gelte, sagt der Apostolische Vikar von San Jose in Mindoro, Pater Pablito M. Tagura (SVD), der mit der pastoralen Betreuung der örtlichen katholischen Gemeinden betraut ist. Aus dieser Ecke der Welt, die von schimmernden Meeren und üppigen Bergen geprägt ist und in der eine indigene Bevölkerung lebt, die hauptsächlich aus Bauern und Fischern besteht, ertönt ein "Schrei", der bis zur COP28-Konferenz reicht, auf der die internationale Staatengemeinschaft über die "Beschleunigung des Übergangs von fossilen Brennstoffen zur Kohlenstoffneutralität bis 2050" diskutiert.
Es sind Orte wie dieser, der von Einheimischen und Besuchern gleichermaßen als paradiesische Oase angesehen wird, die das Engagement der gesamten Menschheit für die "Pflege des gemeinsamen Hauses", den Schutz der natürlichen Ressourcen und des Lebens der Menschen vor Ort durch einen ernsthaften Kampf gegen den Klimawandel, der irreversible Katastrophen auslösen kann, einfordern.
"Verschiedene extreme Wetterereignisse und Umweltkatastrophen wie die Ölpest in der Mindoro-See im Februar 2023 haben sich bereits negativ auf die arme lokale Bevölkerung ausgewirkt, insbesondere auf die Fischer“, beklagt Pater Pablito M. Tagura, „Ihr Leben ist aus den Fugen geraten: Obwohl die Situation inzwischen unter Kontrolle ist, kämpfen sie ums Überleben. Eine spontan entstandene Bewegung soll die Menschen sensibilisieren und mehr Bewusstsein schaffen. Es liegt auch an uns, dies zu tun, inspiriert von der Enzyklika ‚Laudato Si'‘. Wir sind eine Insel, die heute ein Paradies ist, das es zu retten gilt". Der Vikar erklärt, dass "es einen Meereskorridor gibt, der für den Transit von Frachtschiffen bestimmt ist, einen Meeresarm, der ‚Verde Island Passage‘ genannt wird, der für seine wertvolle Meeresbiodiversität bekannt ist und der durch die Verschmutzung gefährdet ist. Die Kirche vor Ort ist aufgerufen, in Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft die Stimme zu erheben und zu handeln".
"Wir haben mit dem Gouverneur der Provinz gesprochen und auf die Dringlichkeit von Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und zur Bewahrung der Schöpfung hingewiesen“, fährt er fort. „Die Wurzel des Problems ist eine an fossile Brennstoffe gebundene Wirtschaft. Wir sind für einen Übergang zu erneuerbaren und sauberen Energiequellen, aber die multinationalen Unternehmen sind da, um Gas und Öl zu fördern, sie erhalten Konzessionen von der Zentralregierung und kümmern sich nicht um das Leben unserer Menschen. Das Profitstreben siegt, während die Umwelt ruiniert und gefährdet wird. Auch die philippinische Bischofskonferenz hat das Thema angesprochen. Die Enzyklika ‚Laudato si'‘ von Papst Franziskus ist für uns nach wie vor ein Bezugspunkt, weil es die klare Verbindung zwischen der Wirtschaft und einer integralen Ökologie aufzeigt, die den Menschen respektiert und den Weg zur ökologischen Nachhaltigkeit weist. Es gibt auch ein moralisches Problem, das mit der Korruption zusammenhängt: Die Absprachen zwischen den lokalen Eliten und den multinationalen Konzernen gehen zu Lasten der Menschen und zielen nur auf die Ausbeutung der natürlichen und menschlichen Ressourcen ab“.
Vor diesem Hintergrund, so Pater Tagura, "versuchen wir, einen Beitrag zur Organisation der lokalen Gemeinschaften zu leisten: es bedarf einer gemeinsamen Anstrengung, eines Bildungsweges. Die Nationale Bischofskonferenz unterstützt uns, aber trotzdem ist jede Diözese aufgerufen, auf lokaler Ebene zu handeln, um ihre eigenen Gemeinschaften zu schützen, die wie unsere aus einfachen Menschen, Bauern und Fischern bestehen, und um unser gemeinsames Haus zu schützen".
Zahlreiche Verbände und zivilgesellschaftliche Gruppen, darunter auch die Caritas, haben sich zusammengeschlossen, um den Gemeinden auf der Insel Mindoro zu helfen, indem sie das nationale "Eco-Convergence Forum" gegründet haben, um insbesondere den Bedürfnissen der örtlichen Fischer gerecht zu werden, die ihr Geschäft und ihre Existenz gefährdet sehen. Das "Eco-Convergence"-Forum inspiriert sich an der Umweltenzyklika von Papst Franziskus, „Laudato Si'“, und fungiert als Gesprächspartner für lokale und internationale politische Institutionen.
(PA) (Fides 13/12/2023)