ASIEN/MONGOLEI - Assyrischer Patriarch Mar Awa III. zur ökumenischen Bedeutung des Papstbesuchs auf den Spuren der Missionare der Kirche des Ostens

Freitag, 1 September 2023 ostkirchen   papst franziskus   Ökumene   mission  

vatican media

Von Gianni Valente
Erbil (Fides) - Die apostolische Reise von Papst Franziskus in die Mongolei sei "eine willkommene Initiative", die auch dazu beitrage, "die gut dokumentierte und bekannte Geschichte des Christentums in diesem Land und unter dem mongolischen Volk" neu zu entdecken. Dies betont der Patriarch der Assyrischen Kirche des Ostens, Mar Awa III, gegenüber Fides in seinen Überlegungen zur ökumenischen Bedeutung des Besuchs des Bischofs von Rom in dem großen asiatischen Land.
Der Besuch von Papst Franziskus in der Mongolei - unterstreicht Mar Awa - "ist zweifelsohne eine willkommene Initiative, ein Besuch, um eine der kleinsten und entlegensten Herden der Welt zu treffen". „Auch wenn die katholische Gemeinschaft in der Mongolei heute sehr klein ist, erinnern wir uns an die gut dokumentierte und bekannte Geschichte des Christentums in diesem Land und unter dem mongolischen Volk“, so der Patriarch weiter, „Aus den Annalen der Kirchengeschichte erfahren wir, dass die erste Begegnung zwischen der Kirche und den mongolischen Stämmen in der Tat auf die Verkündigung des Evangeliums durch die Missionare der Assyrischen Kirche des Ostens zurückzuführen ist. Bereits am Ende des 6. Jahrhunderts begann sich das Christentum dank der Mönche der Kirche des Ostens unter den Völkern der eurasischen Steppe zu verbreiten".
„Im Jahr 1281", so Patriarch Mar Awa III. in seinem Rückblick, "hatte die Assyrische Kirche des Ostens einen türkisch-mongolischen Patriarchen, Mar Yahb'Alaha III (1281-1317). Zu dieser Zeit war die kirchliche Präsenz der assyrischen Kirche im heutigen mongolischen Staat und in der chinesischen Provinz Mongolei sehr stark".
„Heute", betont der Patriarch, "wächst unter den Mongolen das Bewusstsein für ihr altes christliches Erbe, das bis in die Zeit vor der Ankunft westlicher Missionare im frühen 13. Jahrhundert Jahren zurückreicht. Viele in der Mongolei streben heute danach, die alte Kirche ihrer Vorfahren, nämlich die Assyrische Kirche des Ostens, wiederherzustellen".
In einem früheren Interview mit der Agentur Fides (vgl. Fides 5/12/2022) verwies Patriarch Mar Awa auf die Besonderheiten des großen missionarischen Abenteuers der alten Kirche des Ostens, von dem noch immer Spuren zu finden sind - die Überreste von Kirchen und Klöstern sogar auf der Arabischen Halbinsel: "Die Missionare der alten Kirche des Ostens", betonte der assyrische Patriarch bei dieser Gelegenheit, "waren eine 'Armee' geistlicher Art. Es waren vor allem Mönche und Nonnen, die sich in Kontexte begaben, die von anderen Gedanken, alten Kulturen und religiösen Mentalitäten geprägt waren. Sie umwarben die Herzen der Menschen mit Sanftmut und nicht mit Eroberungsdynamik. Und dann halfen sie den Menschen vor Ort, die grafischen Zeichen zu finden, um ihre Sprachen und ihre Sprache in Schriftform zu bringen. Und jede Dringlichkeit, jedes konkrete Problem des Lebens wurde zu einer Gelegenheit, Gutes zu tun und mit allen Menschen Freund zu werden".
(Fides 1/9/2023)


Teilen: