ASIEN/PHILIPPINEN - Armutsbekämfpung und Entwicklung: Neues kirchliches Büro soll Entstehung von Genossenschaften fördern

Donnerstag, 4 Mai 2023 entwicklung   armut  

Manila (Fides) - Mit dem Ziel die Gründung und Verwaltung sozialer Genossenschaften anzuregen und zu unterstützen, um Gruppen und Gemeinschaften, die in extremer Armut leben auf dem Weg der Ernährungssicherheit und der Entwicklung zu begleiten, hat die Erzdiözese Manila einen neuen Apostolatsdienst eingerichtet, der sich an die ärmsten Gläubigen der Region wenden und ihnen eine Form der Selbstversorgung ermöglichen soll. Es handelt sich dabei um das Apostolat für Genossenschaften und die Entwicklung sozialer Unternehmen, das in diesen Tagen im "Layforce Center" im Seminar „San Carlos“ in Makati, einem zentralen Stadtteil des Großraums Manila offiziell vorgestellt und auf den Weg gebracht wurde.
Im Auftrag des Erzbischofs von Manila, Kardinal Jose Advincula, übernimmt Pfarrer Anton Pascual, ein Priester aus Manila, die Leitung der Einrichtung. Er erklärte zu dem Prokekt: "Wir beabsichtigen, die Form der Sozialgenossenschaft zu fördern und zu stärken, um den Bedürftigen einen Weg zu einer nachhaltigen, integrativen Entwicklung zu bieten“. Pfarrer Pascual betont, dass Sozialgenossenschaft einerseits einen Gewinn ermögliche und damit die Menschen in die Lage versetze, ihre Familien zu versorgen; andererseits trage sie, wenn sie gut auf gesellschaftlich nützliche Dienstleistungen ausgerichtet sei, zur Nachhaltigkeit bei, indem sie sich für das Wohlergehen der Menschen und der Umwelt einsetze. Deshalb wolle sich die Kirche in Manila direkt in diesem Bereich engagieren, entsprechend dem Geist der Enzyklika „Laudato si'“.
Im Rahmen des Projekts werden zunächst alle katholisch inspirierten Sozialgenossenschaften oder solche, die sich auf die Werte der Soziallehre der Kirche beziehen, im Raum Manila erfasst und zusammenführt. Es sollen Bildungsmöglichkeiten und Rechtshilfedienste angeboten werden, um die Gründung neuer Genossenschaften zu ermöglichen und den bestehenden zu helfen, die Beschäftigungsmöglichkeiten zu verbessern.
Die neuen kirchlichen Einrichtung der Erzdiözese Manila ist überzeugt, dass Genossenschaften eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung der Ärmsten spielen: Der eingeschlagene Weg zielt darauf ab, genossenschaftliche Unternehmen auch durch Finanzierung und Partnerschaften zu stärken. Das neue Büro wird Projekte für neue Genossenschaften prüfen und deren Gründung sowohl im primären Sektor (Landwirtschaft und Viehzucht) als auch für spezifische Initiativen im Zusammenhang mit dem städtischen Leben, wie z. B. das Recycling von Materialien und die Vermarktung von Produkten, die von kleinen Unternehmen im Textil- oder Kunsthandwerkssektor hergestellt werden, fördern.
Nach Angaben der philippinischen Regierungsbehörde für Genossenschaftsentwicklung gibt es landesweit bereits 18.000 Genossenschaften mit insgesamt etwa 11 Millionen Mitgliedern. Auf gesetzgeberischer Ebene sind die Genossenschaften gut verankert: Die Verfassung enthält eine konkrete Definition der Genossenschaften, die gesetzlich reguliert sind. Auf den Philippinen werden die Genossenschaften nach Kategorien (Primär-, Sekundär- und Tertiärgenossenschaften, je nach ihrer Rechtsnatur) unterschieden und nach Wirtschaftszweig und Art der Mitgliedschaft klassifiziert. Viele wurden im Bereich der Landwirtschaft und des primären Sektors gegründet. Zudem gibt es auch Genossenschaftsverbände, die alle kleinen Einheiten, die im gleichen Wirtschaftssektor tätig sind, durch Bildungs- und Betriebsmittel auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene stärken.
(PA) (Fides 4/5/2023)


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