AFRIKA/COTE D’IVOIRE - Bischöfe warnen vor illegalen Goldminen und sehen Gefahr für Gesundheit, Umwelt und Landwirtschaft

Donnerstag, 17 November 2022 umwelt   land grabbing   bischöfe  

Yamoussoukro (Fides) - Wie in Ghana ist auch in der Elfenbeinküste der illegale Abbau von Gold ein Problem, das die Gesundheit der Einwohner gefährdet und die Umwelt schädigt. Und wie in Ghana (vgl. Fides 16/11/2022) fordern die Bischöfe auch in der Elfenbeinküste die Regierung auf, „den Kampf gegen die illegale Ausbeutung von Gold zu verstärken". Dieser Appell ist in der Botschaft der Bischofskonferenz der Elfenbeinküste zum „Tag des Friedens“ enthalten, der im Land am 15. November begangen wird.
Die Bischöfe erinnern daran, dass sich der illegale Bergbau in Côte d'Ivoire in den letzten Jahren rapide ausgebreitet hat und zu einer katastrophalen Verschlechterung der allgemeinen Lebensbedingungen führt. „Der unkontrollierte Ansturm der illegalen Goldschürfer bleibt nicht ohne Folgen für die Orte, an denen sie sich niederlassen, und führt zu ernsten Problemen für die öffentliche Gesundheit, da die Auswirkungen der Quecksilberverwendung für die Bevölkerung, die dem Quecksilber ständig ausgesetzt ist, schädlich sind", so die Bischöfe. Daneben sind die Zerstörung von Wäldern und Ernten und die Verschmutzung des Grundwassers die größten Umweltschäden, die durch diese Aktivitäten verursacht werden.
Unterdessen kam es auch zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei geführt, die versucht, diese illegalen Aktivitäten zu verhindern. So kam es beispielsweise am 13. Oktober in Kokumbo zu Ausschreitungen, bei denen fünf Menschen getötet und 22 verletzt wurden, darunter sechs Gendarmen und vier Forstbeamte.
Eine weitere Folge des "Goldfiebers", von dem sich viele Ivorer (aber auch viele Goldsucher aus den Nachbarstaaten und sogar aus China) mitreißen lassen, ist der Schulabbruch durch junge Menschen, die von der Aussicht auf leichten Gewinn angezogen werden. In Bengassou, im mittleren Osten des Landes, haben mehr als tausend Schüler die Schule abgebrochen, um ihr Glück in der illegalen Bocanda-Mine zu suchen. Dies geht aus einem Vergleich der Anmeldungen von 2021 bis 2022 hervor. Hinzu kommt die Ausbeutung von Minderjährigen, die in den illegalen Minen beschäftigt werden.
Ein weiteres Problem, auf das die Bischöfe hinweisen, ist die Landnahme, die als "eine weitere Bedrohung für die Entwicklung und die Ernährungssicherheit" in Côte d'Ivoire bezeichnet wird. "Der massive Aufkauf von landwirtschaftlichen Flächen durch einige ausländische Mächte ist eine Herausforderung, die alle und insbesondere die Regierung betrifft. Diese Praxis wird von mehreren Nichtregierungsorganisationen und einer Reihe von Bauerngewerkschaften als eine neue Form des Agrarkolonialismus angeprangert", betonen die Bischöfe. "Angesichts dieses Modells ausländischer Investitionen fordern wir unsere Regierungen auf, sich auf die Seite der Bauern zu stellen und zu sagen, dass auch sie Reichtum schaffen und daher vom Schutz der öffentlichen Hand profitieren müssen“, so die Bischöfe dazu abschließend.
(L.M.) (Agenzia 17/11/2022)


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