AFRIKA/UGANDA - Land grabbing spitzt sich während der Covid-19-Pandemie zu

Donnerstag, 20 Mai 2021 land grabbing   bischöfe  

Kampala (Fides) - „Die Situation verschlechtert sich, da die Bevölkerung ganzer Bezirke gewaltsam aus ihrem Land vertrieben wird. Zwangsräumungen sind ein klares Indiz dafür, dass die Rechte der Menschen verletzt werden“, heißt es in einem Bericht des Denis Hurley Peace Institute (DHPI), eine von der Bischofskonferenz des Südlichen Afrika (SACBC) geförderten Forschungszentrum, über das so genannte Land-Grabbing auf Kosten der lokalen Bevölkerung auf dem Gebiet der Erzdiözese Gulu im Norden Ugandas.
Das Phänomen ist nicht neu und dauert seit vielen Jahren an. In einem Bericht der NGO Oxfam aus dem Jahr 2012 wurde beispielsweise die Abschiebung von Zehntausenden von Menschen aus ihrem Land angeprangert, während Berichten zufolge Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt wurden, um Landwirte zur Flucht aus ihrem Land zu zwingen.
Die Covid-19-Pandemie hat die Situation verschärft. „Die Missbräuche haben während der Covid-19-Pandemie zugenommen. Die Pandemie hat vielen den Vorteil verschafft, sich mit Unterstützung der Regierung und einflussreicher Politiker des Landes einen einfachen Zugang zu Millionen Hektar Land zu verschaffen“, sagt der DHPI. Dies liegt daran, dass „die Pandemie zur Verschleierung benutzt wurde, um die Bauern zu zwingen, ihr Land zu verlassen“. "Während des Lockdowns wurden Soldaten eingesetzt, um die Pandemie zu stoppen und gleichzeitig die Menschen zu zwingen, ihre Häuser zu verlassen, indem sie Häuser niederbrannten und diejenigen verhafteten, die sich ihnen widersetzten."
Das Denis Hurley Peace Institute nennt auch konkrete Beispiele wie das eines ehemaligen Kommandanten der Lord's Resistance Army (LRA), der eine ganze katholische Gemeinde aus dem Dorf Apaa vertrieben haben soll. Das Gebiet wurde nun in ein Wildreservat umgewandelt.
"Landraub führt auch zu Umweltzerstörung", betont das DHPI. "Eine große Anzahl von Shea-Bäumen wurde gefällt. Eines der Gebiete, in denen die Bäume gerodet wurden, ist der Verwaltungsbezirk Adilang, in dem mittlerweile fast 500 Menschen aus verschiedenen Teilen des Landes leben".
"Das mangelnde internationale Bewusstsein für Zwangsumsiedlung und Umweltzerstörung während des Lockdowns zur Eindämmung von Covid-19 hat das Problem verschärft. Die reichen Eliten verletzen die Rechte der Armen, indem sie ihr Land in Besitz nehmen. Die Regierung unternimmt nichts dagegen. Vielmerh fördert sie sie. Die Situation der Boden- und Umweltzerstörung in Uganda wird dabei geheim gehalten“, schließt das Denis Hurley Peace Institute.
(L.M.) (Fides 20/5/2021)


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