ASIEN/HEILIGES LAND - Geplante Aufnahme des Ölbergs in Naturschutzpark: Israel will sich mit christlichen Kirchen beraten

Dienstag, 22 Februar 2022 mittlerer osten   ortskirchen   ostkirchen   heilige stätten   jerusalem   umwelt   bibel  

Jerusalem (Fides) - Das israelische Projekt, das Gebiet des Ölbergs in den Naturpark der Jerusalemer Mauern einzubeziehen, "wird nicht ohne die Beteiligung aller interessierten Parteien durchgeführt werden, darunter natürlich auch die Kirchen in diesem Gebiet". Dies versichert die israelische Botschaft beim Heiligen Stuhl und erläutert damit den umstrittenen Plan der israelischen Behörde für Natur und Parks (INPA), die christlichen Heiligen Stätten auf dem Ölberg in ein Naturschutzgebiet einzubeziehen, das auch sich um das Tal von Hinnom herum erstrecken soll.
Das Projekt sollte bereits am kommenden 2. März dem Planungskomitee der Stadt Jerusalem vorgelegt werden (vgl. Fides 21/2/2022), was die Verantwortlichen der Kirchen des Heiligen Landes dazu veranlasst hatte, in einem gemeinsamen Schreiben den israelischen Umweltminister um eine Aussetzung des fraglichen Plans bitten. In dem Schreiben vom vergangenen Freitag, dem 18. Februar, das vom griechisch-orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., sowie von Pater Francis Patton ofm, Kustos des Heiligen Landes, und Nourhan Manougian, armenischer Patriarch von Jerusalem, unterzeichnet wurde, wird der Stopp des Projekts gefordert. "Obwohl der Plan offiziell von der Inpa vorgelegt wird", heißt es in dem Schreiben, "scheint das einzige offensichtliches Ziel darin zu bestehen, eine der heiligsten Stätten des Christentums zu verstaatlichen und ihren Charakter zu verändern".
Nun versichert die israelische Botschaft beim Heiligen Stuhl, dass das Projekt nur unter Einbeziehung der Kirche in der Region durchgeführt werden kann und betonte gleichsam den Wert der Initiative zum Schutz von biblischen Orten. „Das Tal von Hinnom, das die Altstadt von Jerusalem umgibt", heißt es in der Erklärung der Botschaft, "trifft auf das Kidrontal, das den Tempelberg vom Ölberg trennt, und geht in dieses über. Es handelt sich um ein Landschaftsgebiet von großer universeller Bedeutung, das für künftige Generationen erhalten und geschützt werden muss, ein Gebiet, in dem keine Bebauung stattfinden sollte. Die israelische Natur- und Parkbehörde (INPA) erwägt, diese Gebiete in einen Nationalpark aufzunehmen, um ein Gebiet von großer historischer, natürlicher und spiritueller Bedeutung auf höchstem Niveau zu schützen“.
Der Ölberg erhebt sich über der Altstadt von Jerusalem und an seinen Hängen befinden sich zahlreiche Kirchen verschiedener christlicher Konfessionen, an denen Christen aus aller Welt an das Leiden und Sterben Christi erinnern.
(GV) (Fides 22/2/2022)


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