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Bagdad (Fides) - "Der Irak wäre nicht der Irak ohne Christen", so der irakische Premierminister Mustafa Al-Kadhimi am gestrigen Donnerstag, dem 18. Februar, bei einem Treffen mit Vertretern der christlichen Kirchen im Nahen Osten. "Wir Iraker", bemerkte der Ministerpräsident während des Treffens, "sind stark durch unsere kulturelle und religiöse Pluralität, und wir werden trotz finsterer Aktivitäten von Gruppen, die mit ihren Plänen unser wundervolles Land zu zerstören gescheitert sind, ein Symbol für Koexistenz, Toleranz und echte Staatsbürgerschaft bleiben". “Die Präsenz indigener christlicher Gemeinschaften im Irak seit apostolischen Zeiten”, bemerkte der irakische Politiker, „bestätigt die Fähigkeit zur Offenheit, die die Zivilisationen kennzeichnet, die seit der Antike im territorialen Raum Mesopotamiens präsent waren”.
Al-Kadhimi ist ein ehemaliger Journalist und war Chef des irakischen Geheimdienstes und ist ein Freund des saudischen Prinzen Mohammed Bin Salman. Er war in den 1980er Jahren nach Großbritannien ausgewandert, von wo er nach Erlangung der britischen Staatsbürgerschaft nach dem Sturz von Saddam Husseins zurückkehrte. Bei seinem Treffen mit den Vertretern der christlichen Gemeinschaften bekräftigte der Ministerpräsident, dass die politischen Institutionen aufgerufen sind, die Korruption zu bekämpfen und ein solidarisches Zusammenleben zwischen den verschiedenen sozialen und religiösen Komponenten zu fördern, das Prinzip der Staatsbürgerschaft zu bekräftigen und die verschiedenen Religionen vor der Verbreitung von sektiererischer Diskriminierung zu schützen.
Der armenisch-apostolische Erzbischof Avak Asadourian, der derzeitige Sekretär des Rates der christlichen Gemeinschaften im Nahen Osten, würdigte im Namen der gesamten Delegation die Bemühungen der gegenwärtigen irakischen Regierung, den kulturellen und religiösen Pluralismus der Nation zu schützen.
Im Juni 2020, kurz nach seinem Amtsantritt als Premierminister, drückte al Kadhimi bei einem Besuch in Mossul und der Provinz Ninive (vgl. Fides 06.12.2020) seine Besorgnis über den stillen Exodus aus, der die christlichen Gemeinschaften schwinden lässt, die seit Jahrtausenden in den Gebieten des antiken Mesopotamien verwurzelt sind.
(GV) (Fides 19/2/2021)