AMERIKA/NICARAGUA - Kardinal Brenes bezeichnet Brandanschlag als „Akt des Terrorismus"

Samstag, 1 August 2020 menschenrechte   gewalt   religionsfreiheit   demokratie   politik  

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Managua (Fides) – Als "Akt des Terrorismus" definierte der nicaraguanische Kardinal Leopoldo Brenes den Brandanschlag, der am Freitag, dem 31. Juli, eine Kapelle der Kathedrale von Managua verwüstete und das sogenannte "Blut Christi" schwer beschädigte, ein kostbares hölzernes Kruzifix, das 382 Jahre alt ist und vor dem 1996 auch Papst Johannes Paul II. bei seinem zweiten Besuch in Nicaragua im Gebet verweilte. „Es ist ein Akt des Sakrilegs und der Schändung und wir beten, dass die Mächte des Bösen besiegt werden", heißt es in einer Erklärung der Erzdiözese Managua nach dem Angriff.
Im Rahmen einer Pressekonferenz im Hof der Kathedrale vermutet Kardinal Brenes, dass der Brandanschlag "auf lange Sicht geplant" war. Der Kardinalerzbischof von Managua verband die schwere Entweihung mit einem anderen Ereignis am 20. Juli, als einen Lieferwagen die Pforte der Kathedrale zerstörte und einen Teil des Zauns beschädigte. Damit sollte seiner Meinung nach ein Fluchtweg für den Brandstifter geschaffen werden. "Es wurde alles berechnet, wo man eintreten kann, wie er Anschlag stattfinden soll und wie und wo man entkommen kann. Es war perfekt geplant", betonte der Kardinal.
Vizepräsident Rosario Murillo vermutet hingegen, dass das Feuer durch brennende Kerzen verursacht wurde. Diese Regierungsversion wurde jedoch von Brenes dementiert, der sagte: "Es gibt weder Kerzen noch Vorhänge, daher können wir nicht glauben, dass das Feuer durch eine umfallende Kerze ausgelöst werden sein könnte. Es war ein Akt des Terrorismus", unterstrich der Kardinal. Nach dem Brandanschlag wurden auch die Feierlichkeiten für den heiligen Domenico de Guzmán, den Schutzpatron von Managua ausgesetzt (vgl. Fides 16/07/2020). "Was passiert ist, war eine schmerzhafte Wunde im Herzen der nicaraguanischen Katholiken", so der seit 2019 im Exil lebende Weihbischof von Managua, Msgr. Silvio Báez. Nach Aussage der Erzdiözese Managua gibt es im Land "eine ernsthafte Verfolgung der katholischen Kirche, ihrer Pastoren und aller Gläubigen, der im Widerspruch zu der durch unsere Verfassung garantierten Religionsfreiheit steht".
(CE) (Fides 01/08/2020)


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