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Baghdad (Fides) – Am diesem Wochenende bombardierten türkische Flugzeuge das Gebiet in der Nähe der Stadt Zakho in der irakischen Provinz Kurdistan an der Grenze zur Türkei, die historisch von chaldäischen, syrischen uns assyrischen Christen besiedelt ist. Das erklärte Ziel der türkischen Angriffe sind die Stützpunkte der kurdischen Arbeiterpartei (PKK) auf irakischem Gebiet.
Die Stadt Zakho mit derzeit rund 200.000 Einwohnern, hauptsächlich Kurden und chaldäische Christen, liegt am Ufer des Flusses Chabur (ein Nebenfluss des Tigris) und ist der Geburtsort des derzeitigen chaldäischen Patriarchen, Kardinal Louis Raphael Sako. "Die Situation", berichtet der Patriarch auf Nachfrage von Fides, "ist angespannt und unklar. Es ist die Rede von mindestens fünf getöteten Zivilisten und vielen Vertriebenen. Es ist nicht klar, was Erdogan will. Und die irakische Regierung hat mit Sicherheit nicht die Möglichkeit, sich einem möglichen Krieg mit der Türkei zu stellen. Wir sehen uns mit immer größeren Problemen konfrontiert, in einer Spirale, die den Menschen den Atem und die Bevölkereung unter dem Gewicht von Müdigkeit und Sorge erdrückt".
Das irakische Außenministeriums bezeichnet die Angriffe als Verstöße gegen internationale Gesetze in Bezug auf die territoriale Souveränität. Die türkischen Übergriffe auf irakisches Territorium sowie die jüngsten von Ankara durchgeführten Militärkampagnen im syrischen und libyschen Kontext bestätigen das exponentielle Wachstum eines geopolitisch-militärischen Aktivismus der Türkei, der in den letzten Jahren zu einem wesentlichen Faktor der Konflikte geworden ist, die weiterhin die gesamte Region des Nahen Ostens erschüttern.
(GV) (Fides 22/6/2020)