Lahore (Fides) - „Die Regierung sollte der Stärkung der Minderheiten politische Priorität einräumen, indem sie eine Reihe von rechtlichen, politischen und administrativen Maßnahmen ergreift, um die den Bedürfnissen und Herausforderungen der Minderheiten in Pakistan gerecht werden", so der katholische Aktivist Peter Jacob, Direktor des Zentrums für soziale Gerechtigkeit (CSJ). Peter Jacob erläutert die Herausforderungen der in Pakistan lebenden religiösen Minderheiten und beklagt insbesondere Diskriminierung in der Öffentlichkeit und Entführungen mit Zwangsbekehrung von Frauen sowie Hass und Vorurteile in Schulbüchern, die "Hass und Gewalt in unserer Gesellschaft begünstigen".
"Religiöse Minderheiten kämpfen für die Umsetzung der Bestimmung, die eine Quote von 5% der Arbeitsplätze in öffentlichen Ämtern für Vertreter der Minderheiten vorsieht“, so Jacob, „Angehörige religiöser Minderheiten werden jedoch weiterhin zu Niedriglohnjobs zum Beispiel im Gesundheitswesen oder bei Reinigungsfirmen beschäftigt“.
Zum „Tag der religiösen Minderheiten“ brachte das Zentrum für soziale Gerechtigkeit in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Menschenrechte und Minderheiten, der Nationalen Kommission für Gerechtigkeit und Frieden (NCJP), der Kommission für Minderheitenrechte (PCMR) und der Cecil & Iris Chaudhryn Foundation (CICF) verschiedene Initiativen auf den Weg, bei denen sie an die bekannte Rede des Gründervaters des Landes, Ali Jinnah, erinnern.
Der pensionierte Richter Nasira Javed Iqbal betont: "Mohammad Ali Jinnah legte den Grundstein für eine Nation, in der alle Pakistaner ohne jegliche Diskriminierung die gleichen Rechte genießen, Toleranz fördern und sich für das Wohl der Gesellschaft einsetzen können." „Die soziale Gerechtigkeit und die Gleichberechtigung der Bürger wurden von Jinnah dabei besonders hervorgehoben. Und viel, die heute die Mehrheit sind, sollten nicht vergessen, dass sie zu Beginn eine Minderheit waren", so der ehemalige Richter.
Der Christ und Minister für Menschenrechte und religiöse Angelegenheiten in der pakistanischen Provinz Punjab, Ijaz Alam Augustine, betont: "Die Regierung ist fest entschlossen, die Vision von Jinnah in Bezug auf den Schutz religiöser Minderheiten umzusetzen und deren Rechte zu gewährleisten. Wir wollen Hassreden aus Lehrbüchern streichen, religiöse Stätten schützen und bewahren, und die Umsetzung der Quotenregelung am Arbeitsplatz sicherstellen."
Der muslimische Führer Abdul Khabeer Azad, Imam der "Königlichen Moschee" von Lahore, betont: "Minderheiten haben Anspruch auf die Menschenrechte wie alle anderen Pakistaner. Hauptaufgabe des Staates ist die Durchsetzung und der Schutz der Menschenrechte von Randgruppen."
(AG) (Fides 31/8/2019)