NEWS ANALYSIS/OMNIS TERRA - Algerien: Geschichten des Martyriums

Samstag, 3 Februar 2018 evangelisierung   missionare   märtyrer   mission   ortskirchen   glaube  

Der Heilige Stuhl erkannte vor kurzem das Martyrium von Bischof Pierre Claverie von Oran und 18 Gefährten, darunter Priester und Ordensleute, an, die in den Jahren von 1994 bis 1996 in Algerien ermordet wurden. Das wertvolle Erbe ihrer Glaubenserfahrungen dokumentiert das Archiv des Fidesdienstes.
Am vergangenen 26. Januar wurde nach der Genehmigung durch den Heilige Vater das Dekret zur Anerkennung des Martyriums von Bischof Pierre Claverie von Oran und von 18 Gefährten veröffentlicht. Nach Schätzungen kamen in den Jahren der allgemeinen Krise und der sozialen Spannung in Algerien insgesamt fast zweihunderttausend Menschen gewaltsam ums Leben. Zu der Krise war es 1992 mit der Annullierung der Wahl gekommen, die damals die Islamische Front „FIS“ gewonnen hatte. Der islamistische Terrorismus richtete sich insbesondere auch gegen Ausländer und die kleine katholische Gemeinde, die größtenteils aus europäischen Missionaren bestand, aber "dies hat nichts mit religiöser Intoleranz zu tun", erklärte Bischof Henry Teissier, damals Erzbischof von Algier, mehrfach. "Die Welle der Gewalt, die Algerien heimgesucht hat, ist ein Kampf um Macht als Selbstzweck. Was ernster ist, ist, dass die Machthaber versuchen Gewalt mit religiösen Gründen zu legitimieren" (vgl. Fides 2/8/1994).
„An der Seite des algerischen Volkes sind wir in den Strudel einer Krise geraten, deren Ende noch nicht abzusehen ist", schrieben die algerischen Bischöfe in ihrer Botschaft vom 2. Januar 1994 über den Ernst der Lage. „Wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält. Wir müssen uns gegenseitig helfen... In diesen Zeiten der Ungewissheit, müssen wir unsere Arbeit gewissenhaft tun, im Wissen darum, dass wir zusammen mit unseren algerischen Freunden die Grundlagen für die Zukunft schaffen. Zuallererst möchten wir Gott für diese Gelassenheit und Beständigkeit inmitten der manchmal quälenden Schwierigkeiten des Alltags danken. "
Alle ermordeten Missionare waren sich der Risiken bewusst, denen sie ausgesetzt waren, und auf die Aufforderungen ihrer jeweiligen nationalen Regierungen, ihres Ordens oder der Bischöfe der Ortkirchen, das Land zu verlassen, hatten sie meist noch wenige Tage vor ihrer Ermordung geantwortet, dass sie das nicht tun würden, da sie das Land und die Leute liebten und die Mission, die der Herr ihnen anvertraut hatte.
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