ASIEN/INDIEN - Hinduistische Extremisten bedrohen christliche Schulen in der Vorweihnachtszeit

Dienstag, 19 Dezember 2017 schule   religionsfreiheit   bildungswesen   weihnachten   religiöse minderheiten   menschenrechte   ortskirchen   hinduismus   dialog   gewissensfreiheit  

SD

Agra (Fides) - Als inakzeptabel bezeichnen Vertreter der katholischen Kirche in Indien, die Tatsache dass hinduistische Extremisten Christen in der Vorweihnachtszeit bedrohen. Vor wenigen Tagen versuchte die „Hindu Jagran Stuttg“ Weihnachtsfeiern an christlichen Schulen in Uttar Pradesh zu verbieten, und bezeichneten diese als „Akt des Proselytismus“. „Es ist verheerend, dass hinduistische Extremisten weiterhin Drohungen aussprechen und Christen in verschiedenen Teilen Indiens einzuschüchtern versuchen“, so der Karmelitanerpater Johnson Digal, der an einer katholischen Schule in Uttar Pradesch unterrichtet. "Die meisten Schüler hier sind Hindus und Muslime und wir leben friedlich zusammen. Im vergangenen Jahr wurde ein protestantischer Pastor gezwungen seinen Kopf kahl zu rasieren und über eine öffentliche Straße zu gehen, weil er ohne konkrete Beweise verdächtigt wurde Menschen bekehrt zu haben“, so der Ordensmann.
Christliche Schulen wurden in Uttar Pradesch - Indiens bevölkerungsreichstem Staat, der von der hinduistisch geprägten nationalistischen Bharatiya Janata Party (BJP) regiert wird - wurden von nationalistischen Organisationen, die mit der „Hindu Yuva Vahini“ unter Leitung von Yogi Adityanath in Verbindung stehen, mehrfach bedroht.
Wenige Tage zuvor hatten Aktivisten des hinduistischen Netzwerkes "Bajrang Dal" im Bezirk Satna in Madhya Pradesch eine Gruppe von Christen bedroht, die nach einer jahrhundertealten indischen Tradition Weihnachtslieder sangen, und ihre Autos vor einer Polizeiwache in Brand gesteckt.
„Die falschen Anschuldigungen im Hinblick auf angebliche religiöse Bekehrungen und die Einschüchterung der Minderheiten mit Zustimmung der Regierungsparteien, ist zu einer ernsthaften Bedrohung für die von der Verfassung garantierten Rechte der Bürger in Indien geworden: diese Rechte werden langsam aber stetig untergraben. Alle Inder sollten deshalb gemeinsam das Land vor faschistischen Kräften zu schützen ", so der Jesuitenpater Savarimuthu, der am „Xavier Institute for Tribal Education“ im Bundesstaat Jharkhand unterrichtet.
(SD) (Fides 19/12/2017)


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