ASIEN/SAUDI ARABIEN - Nach dem Besuch des maronitischen Patriarchen wird die Einrichtungen eines Zentrums für Interreligiösen Dialog in Betracht gezogen

Mittwoch, 15 November 2017 mittlerer osten   islam   ostkirchen   dialog  

Ankawa.com

Riad (Fides) –Zu den konkreten Ergebnissen des kurzen, aber wichtigen Besuchs von Patriarch Bechara Boutros Rai in Saudi-Arabien könnte die Genehmigung für den Bau eines Internationalen Interreligiösen Zentrums im saudischen Königreich gehören. Die neue Einrichtung, so libanesische Quellen, die noch nicht offiziell bestätigt wurden, soll möglicherweise in einer 900 Jahre alten Kirche untergebracht werden, die nach ihrer Ausgrabung zu diesem Zweck vollständig restauriert werden könnte.
Auch das Königreich Saudi-Arabien bestätigte die Gerüchte über das zukünftige interreligiöse Dialogzentrum bisher nicht, doch es wurde umfassend über den Besuch des Patriarchenberichtet und der Bestätigung für die Bereitschaft des Königreichs zum den Dialog Gemeinschaften dargestellt wurde.
Am Dienstag, den 14. November, traf sich Patriarch Rai bei seinem kurzen Besuch in Riad unter anderem mit König Salman Bin Abdulaziz und mit Kronprinz Mohammed Bin Salman, dem gegenwärtigen "starken Mann" der saudischen Führung. In den von den offizieller Seite verbreiteten Mitteilungen wurde der Besuch des Patriarchen als ein Zeichen "brüderlicher Beziehungen zwischen dem Königreich und dem Libanon" und als eine Bestätigung der "relevanten Rolle der verschiedenen Religionen und Kulturen zur Förderung von Toleranz und bei der Gewaltbekämpfung" dargestellt.
Im Rahmen seines Besuchs traf Patriarch Rai auch den libanesischen Premier Saad Hariri, der am vergangenen 4. November von Riad aus überraschend seinen Rücktritt angekündigt hatte. Der maronitische Patriarch sagte, er sei von den Gründen "überzeugt", die Hariri zum Rücktritt veranlasst hätten. Hariri selbst erklärte unterdessen seine Absicht, bereits in den nächsten Tagen in den Libanon zurückzukehren, während seine Familie in Riad bleiben wird. Hariri besitzt die doppelte libanesische und saudische Staatsbürgerschaft. Unterdessen betonte der libanesische Präsident Michel Aoun erneut, er glaube, dass Hariri in Wirklichkeit in Saudi-Arabien festgehalten werde. "Es gibt keinen Grund dafür, dass seit 12 Tagen nicht zurückkehrt. Hariris Rückkehr für 12 Tage. Wir betrachten ihn daher als Gefangenen, was gegen die Wiener Konvention verstößt", heißt es in einem Tweet, den Aoun am heutigen Mittwoch, dem 15. November, veröffentlichte.
(GV) (Fides 15/11/2017).


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