Wien (Fides) – Die militärische Intervention Russlands in Syrien an der Seite der Regierungsarmee könnte zu einer weiteren Radikalisierung des Konflikts führen und die sektiererischen Positionen stärken, die Kriege und Konflikte im Nahen Osten anheizen. Dies betont der saudische Außenminister Adel bin Ahmed al-Jubeir am Rande der Krisensitzung, zu der in Wien Vertreter der Türkei, Saudi-Arabiens und der Vereinigten Staaten zusammengekommen waren. Nach Ansicht Jubeirs ist des Verbleiben Assads an der Spitze der Regierung in Syrien wie ein “Magnet”, der Dschihadisten aus allen Teilen der Welt anzieht, die bereit sind, das Regime zu bekämpfen.
Unterdessen betonte der russische Präsident in den vergangenen Tagen in einer Ansprache an den “Valdai international Discussion Club”, dass die russischen Militäroperationen in Syrien ausschließlich der Terrorismusbekämpfung dienten und dass Russland keine Absicht habe, in die Beziehungen zwischen den verschiedenen Strömungen des Islam einzugreifen. “Unsere schiitischen, sunnitischen und alawitischen Freunde sind uns lieb”, so Putin wörtlich, “dabei gibt es für uns keine Unterschiede”.
Der Vorsitzende des Geistlichen Rates der Muslime in Russland, Mufti Talgat Tajuddin, übte indes heftige Kritik an dem Appell von 50 islamischen Religionsvertretern aus Saudi Arabien, die Muslime in aller Welt zum Heiligen Krieg gegen Russland aufriefen. „Wo war Russland im Jahr 2003” so zitiert die Agentur Interfax Tajuddin, “als die Vereinigten Staaten und 40 andere Länder wie Geier über den Irak herfielen?”. (GV) (Fides 24/10/2015).