Alqosh (Fidesdienst) –Die chaldäische Katholikin Lara Yussif Zara wurde zum neuen Bürgermeister von Alqosh gewählt, der kleinen Stadt in der Ninive-Ebene, die überwiegend von Christen bewohnt ist, und die drei Jahre lang das bewohnte Gebiet war, das am nächsten zur Frontlinie der von den Jihadisten des Islamischen Staates besetzen Gebiete lag. Der Gemeinderat von Qarqosh, der am 27. Juli zusammen getreten ist, hat einstimmig Lara Zara gewählt. Sie wurde 1982 geboren, machte 2006 einen Universitätsabschluss in Wirtschaft und Managment (auf dem Foto erscheint sie neben dem Chaldäischen Patriarchen Louis Raphael Sako); sie ist die erste Frau die das Amt des Bürgermeisters von Alqosh bekleidet. Sie tritt an die Stelle eines anderen Chaldäers, Abdul Micha, der wegen Korruptionsbeschuldigungen abtreten musste. Dies wurde von Bashar al Kiki verfügt, dem Oberhaupt des Provinzrates von Ninive und Mitglied der Demokratischen Partei Kurdistans.
Die Wahl von Lara Zara zum Bürgermeister könnte die Spannungen und den Unmut mildern, der in den vergangenen Wochen unter den lokalen christlichen Gemeinden aufgekommen war. Wie von Fides berichtet (s.Fides 19.,20. und 21/7/2017), hatten mehrere Beobachter die Absetzung von Bürgermeister Abdul Micha als einen Schachzug von kurdischen politischen Kräften interpretiert, sowie als Bestätigung der Absichten der Regierung der autonomen Region des irakischen Kurdistan in Bezug auf die Ninive-Ebene und die ganze Provinz gleichen Namens. Die autonome Regierung hat für den 25. September ein Unabhängigkeitsreferendum anberaumt, in der Absicht die einseitige Abtrennung vom Irak bekannt zu geben.
Christliche irakische Politiker, wie der Parlamentarier Yonadam Kanna, Generalsekretär der assyrischen demokratischen Bewegung, hatten in jüngsten Interviews die Druckausübungen und politischen Operationen gegenüber den lokalen Minderheiten – einschließlich den Christen – verurteilt, um auch die Bevölkerung der Ninive-Ebene dazu zu bringen, die künftige Unabhängigkeit des irakischen Kurdistan zu unterstützen. (GV) (Fidesdienst 28/7/2017).