AMERIKA/KOLUMBIEN - “Fiesta de las Cruces”: Bischöfe rufen zu Frieden und Versöhnung auf

Mittwoch, 3 Mai 2023 aussöhnung   frieden   bewaffnete gruppen   bischofskonferenzen   gebet   papst franziskus  

Celam

Bogota (Fides) - Am heutigen 3. Mai wird in Kolumbien und anderen spanischsprachigen Ländern (wie Spanien, Chile, Ecuador, El Salvador, Guatemala, Mexiko, Paraguay, Peru, Argentinien und Venezuela) das Fest des Heiligen Kreuzes (La Fiesta de las Cruces oder auch Cruz de Mayo) gefeiert. In Kolumbien findet an diesem kirchlichen Feiertag seit 2018 auch der Gebetstag für Versöhnung und Frieden statt.
Während des Besuchs von Papst Franziskus in dem lateinamerikanischen Land vom 6. bis 11. September 2017, der unter dem Motto "Demos el primer paso“ („Lasst uns den ersten Schritt tun") stand, betonte der Bischof von Rom in mehreren Ansprachen, wie wichtig es ist, zur Friedenskonsolidierung beizutragen und dabei spirituelle Aspekte zu berücksichtigen, um trotz der Wunden eines jahrzehntelangen Konflikts mit all seinen sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Folgen Vergebung und Versöhnung zu fördern.
In seiner Videobotschaft zum Besuch erklärte Papst Franziskus damals: „Den ersten Schritt zu tun, das ermutigt uns, hinaus- und auf den anderen zuzugehen, die Hand auszustrecken und den Friedensgruß auszutauschen. Frieden ist es, wonach Kolumbien strebt und an dessen Erreichung es seit langer Zeit arbeitet. Ein dauerhafter, nachhaltiger Friede, weil wir einander als Brüder und Schwestern sehen und behandeln können, nicht als Feinde… Die Welt von heute braucht Ratgeber des Friedens und des Dialogs. Auch die Kirche ist zu dieser Aufgabe berufen, um die Versöhnung mit dem Herrn und mit den Brüdern und Schwestern zu fördern, aber auch die Versöhnung mit der Umwelt, die eine Schöpfung Gottes ist und die wir in ungezügelter Weise ausbeuten“.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Kolumbien, Erzbischof Luis José Rueda Aparicio von Bogotá, nennt drei konkrete Möglichkeiten, diesen Tag zu begehen: "Erstens: Bringen Sie das Kreuz an einem sichtbaren Platz in Ihrem Haus an, als ob Sie damit sagen wollten, dass Ihr Haus, Ihre Familie, ein Ort und eine Schule der wahren Versöhnung in Jesus Christus ist. Zweitens: Machen Sie Gesten der Versöhnung gegenüber den Menschen in Ihrem Arbeits- und Studienumfeld … Drittens: Beten wir am 3. Mai dafür, dass Kolumbien Wege der Versöhnung findet und dass die ganze Menschheit Jesus Christus begegnet, der uns mit dem Vater versöhnt und uns zu Werkzeugen der Versöhnung, des Friedens und des neuen Lebens macht".
Zum Tag der Versöhnung stellt die Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit dem Nationalen Sekretariat für Sozialpastoral (SNPS) Leitlinien für Friedens- und Versöhnungsarbeit in den kolumbianischen Diözesen und Pfarreien zur Verfügung. Das Dokument ist in verschiedene Themengruppen gegliedert: Konzeptioneller Rahmen für Versöhnung und Frieden, Bedeutung und Umfang der pastoralen Arbeit für Versöhnung und Frieden, Kirchliche Kriterien für die Friedensarbeit, Pädagogik und Kriterien der Friedenskonsolidierung.
"Frieden ist möglich", heißt es dort abschließend, wobei auch daran erinnert wird, dass bereits Schritte in diese Richtung unternommen wurden. "Er ist notwendig“, betonen die Bischöfe, „weil eine kriegsmüde Gesellschaft ihn fordert. Er liegt in der Verantwortung aller, denn es handelt sich um ein kollektives Werk, das voraussetzt, die Fehler der Vergangenheit anzuerkennen und konkrete Verpflichtungen in der Gegenwart einzugehen. Die Kirche in Kolumbien erneuert ihre Option für Versöhnung und Frieden auf entschlossene und mutige Weise, im Vertrauen auf die Kraft des Geistes, die Werte des Evangeliums und die Güte des kolumbianischen Volkes".
(SL) (Fides 3/5/2023)


Teilen: