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Ottawa (Fides) - Eine Delegation mit 32 Stammesältesten, machten sich als so genannte ‚Wächtern des Wissens‘, zusammen mit Überlebenden der kirchlichen Internate (die so genannten „residential schools“) und jungen Menschen aus dem ganzen Land auf den Weg von Kanada nach Rom, um dort Papst Franziskus zu treffen. Diese Delegierten, die von der „Assembly of First Nations“ (AFN) in Zusammenarbeit dem „Métis National Council“ (MNC) und dem „Inuit Tapiriit Kanatami“ (ITK) ernannt wurden, verfügen über umfassende Erfahrungen im Hinblisck auf die Auswirkungen des Kolonialismus. Viele von ihnen sind direkt in den laufenden Prozess der Heilung und Versöhnung eingebunden. Ihnen zur Seite stehen der Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende der Kanadischen Bischofskonferenz, Erzbischof Raymond Poisson und Bischof William T. McGrattan, sowie weitere Bischöfe, die sich in diesem Bereich besonders engagieren.
"Als kanadische Bischöfe sind wir diesen Delegierten dankbar, dass sie an dieser Reise teilnehmen, und wir sind Papst Franziskus dankbar für seine Aufmerksamkeit für ihr Leid und für sein tiefes Engagement für soziale Gerechtigkeit", so der Präsident der Kanadischen Bischofskonferenz, Erzbischof Poisson, in einer Mitteilung. "Wir erwarten, dass der Heilige Vater bei diesen privaten Treffen sowohl das anhaltende Trauma und das Erbe des Leids, dem die indigenen Völker bis heute ausgesetzt sind, als auch die Rolle der katholischen Kirche im System der residential schools, das zur Unterdrückung der indigenen Sprachen, der Kultur und der Spiritualität beigetragen hat, auf ansprechen wird."
Wie die kanadische Bischofskonferenz mitteilt ist nach den privaten Treffen mit kleineren Gruppen und dem Heiligen Vater für Freitag, den 1. April, eine abschließende Audienz bei Papst Franziskus geplant, bei der neben den offiziellen Delegierten auch eine größere Gruppe von Mitgliedern indigener Völker anwesend sein wird. Im Rahmen der Audienz wird Papst Franziskus eine öffentliche Erklärung abgeben, nachdem er die Delegierten im Verlauf der Woche gehört hat.
Im Oktober 2021 lud die kanadische Bischofskonferenz Papst Vater Franziskus zu einem Besuch in Kanada ein, der auch im Zusammenhang mit dem langjährigen pastoralen Prozess der Versöhnung mit den indigenen Völkern stehen soll. Der Papst erklärte sich bereit, das Land zu besuchen. Im Vorfeld des Besuches wollte der Papst mit Vertretern der indigenen Völker deren Leiden, Hoffnungen und Wünschen erfahren Ursprünglich war das Treffen bereits für Ende Dezember 2021 geplant, wurde dann aber aufgrund der Pandemie zunächst verschoben.
(SL) (Fides 28/3/2022)