Samarkand (Fides) - "Was die ganze Kirche am 25. März gemeinsam mit Papst Franziskus erleben wird, ist ein historischer Moment: Die Marienweihe der Ukraine und Russlands bedeutet, der Gottesmutter dies diese Länder anvertrauen, damit sie sich in besonderer Weise dieser Völker annimmt. Ich erinnere mich immer gerne, besonders in dieser Zeit, an die Worte, die Maria in Fatima ausgesprochen hat, nämlich dass ihr Herz siegen wird. Das Herz ist der Ort der Liebe, und genau daran mangelt es in dieser Zeit des Krieges. Ich bin sicher, dass die Liebe siegen wird", so Pater Ariel Alvarez Toncovich, Pfarrer der Kirche St. Johannes der Täufer in der usbekischen Stadt Samarkand, gegenüber Fides. Der katholische Geistliche bekräftigt, dass sich auch die Gemeinschaft der usbekischen Gläubigen mit Andacht und intensivem Gebet den besonderen Akt der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens anschließen wird, den Papst Franziskus morgen, am 25. März, im Petersdom zelebriert.
"Als Priester in einem Land, das zur ehemaligen Sowjetunion gehört und in dem die Katholiken eine Minderheit sind, fühle ich mich als Teil dieser Verheißung der Gottesmutter und ich danke Gott, dass ich hier bin. Wir sind hier, um zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass auf unsere bescheidene Art und Weise und mit den wenigen Menschen, die Gott uns in den Weg stellt, die Liebe von Jesus und Maria siegen kann", betont er.
Angesichts der Ereignisse in der Ukraine scheinen viele Gläubige orientierungslos zu sein. In diesem Zusammenhang bemerkte der Priester: "Sie fragen mich oft: Warum lässt Gott das alles zu? Meine Antwort ist, dass dies nicht von Gott kommt, sondern von Menschen verursacht wird: Es ist die Menschheit, die Krieg führt. Kann Gott etwas tun? Er kann Menschen durch seine Gnade dazu bringen, ihm durch ihr Leiden näher zu kommen. Es ist schwierig, einen materiellen Vorteil zu erkennen, der aus all dieser Zerstörung hervorgeht, aber es gibt sicherlich einen geistigen Vorteil, jenes Gute, das nur Gott selbst aus dem Bösen hervorzubringen weiß".
"Unsere Aufgabe ist es, zu beten und uns mit diesem großartigen Vorschlag von Papst Franziskus zu verbinden“, so der Gemeindepfarrer abschließend, „Wir vereinen uns mit seinen Anliegen an einem Tag, der für uns Priester vom Institut des fleischgewordenen Wortes etwas Besonderes ist, weil das der Verkündigung des Herrn auch das Fest unserer Kongregation ist", schließt Pater Ariel.
Neben der katholischen Gemeinde in Samarkand gibt es in Usbekistan vier weitere Gemeinden mit etwa 3.000 Täuflingen: etwa 700 Katholiken gibt es in der Hauptstadt Taschkent, weitere in Buchara, Urgench und Fergana. In Angren, wo der Bau einer neuen Kirche geplant ist, leben heute 25 Gläubige. Die 30 Millionen Einwohner Usbekistans sind zu 90 % Muslime. Etwa 3,5 % sind russisch-orthodoxe Christen, weitere 3 % sind kleine christliche Gemeinschaften anderer Konfessionen, darunter auch Katholiken.
(LF-PA) (Fides 24/3/2022)