ASIEN/USBEKISTAN - Ignatianische Exerzitien: “Den Keimling des Glaubens pflegen“

Montag, 10 Oktober 2022 evangelisierung  

Samarkand (Fides) - Einige Tage in der Stille verbringen: das ist es, was in den letzten Monaten vielen Getauften in Usbekistan widerfahren ist, dank des Vorschlags der Priester des.
Von Mai bis September hatte die Pfarrei Johannes der Täufer in Samarkand unter Leitung von Pfarrer Ariel Alvarez Toncovich in Zusammenarbeit mit Ordensleute die Gläubigen zu geistlichen Exerzitien eingeladen, an denen kleine jeweils Gruppen von Katholiken unterschiedlichen Alters und Lebensstandes aus verschiedenen usbekischen Städten teilnahmen. Die Initiative, so berichtet Pater Ariel, wurde von allen Gläubigen, ob jung oder alt, sehr geschätzt. Im Mittelpunkt der Initiative, die in Zusammenarbeit mit den Ordensleuten des Instituts des Fleischgewordenen Wortes von Samarkand auf den Weg gebracht worden war, standen gemäß dem Charisma des heiligen Ignatius von Loyola und der Praxis der ignatianischen Exerzitien, die Nähe zu Gott und die Erkenntnis über den Plan des Herrn für das eigene Leben.
"Alles begann mit 18 Frauen aus der Pfarrei von Taschkent, die zu Besuch in Samarkand waren und denen wir diese ihnen unbekannte Art des Gebets und der inneren Reise vorschlugen“, berichtet der Gemeindepfarrer. „Tief berührt von dieser Erfahrung sprachen sie darüber mit dem Apostolischen Administrator von Usbekistan, Pater Jerzy Maculewicz, der uns bat, weitere ähnliche Veranstaltungen zu organisieren und die Gläubigen in anderen Städten einzubeziehen. Wir erhielten zahlreiche Anmeldungen und teilten die Teilnehmer in verschiedene Gruppen unterschiedlichen Alters ein: In den ersten beiden Gruppen waren Männer und Frauen zwischen 50 und 60 Jahren, während die anderen Gruppen aus jungen Leuten zwischen 20 und 30 Jahren bestanden".
Die vom Gründer der Gesellschaft Jesu formulierten Exerzitien sind auch wesentlicher Bestandteil des Charismas des Instituts vom Fleischgewordenen Wort und umfassen fünf Tage des Schweigens und der Meditation nach den vom heiligen Ignatius vorgegebenen geistlichen Schritten: "Diese Art von Erfahrung stellt immer einen wichtigen Schritt auf dem Glaubensweg der Teilnehmer dar, besonders in den Missionsländern", bemerkt Pfarrer Toncovich. „In den Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit wollen die Menschen verstehen, was die katholische Kirche wirklich ist, wie sie den christlichen Glauben in der Tiefe ihres Herzens leben und wie sie mit ihrem ganzen Wesen beten können", betont er.
Die Ordensleute des Instituts des Fleischgewordenen Wortes in Samarkand wollen mit dieser Art der Verkündigung auf dieses Bedürfnis eingehen: "Uns Missionaren mit unseren wenigen Mitteln, ist die große 'plantatio Ecclesiae' anvertraut und die Aufgabe, das kleine Pflänzchen des Glaubens, das der Herr sprießen lässt, zu hegen und zu pflegen. Wir sehen, dass das Gebet nach der Methode des heiligen Ignatius von Loyola ein wichtiges Instrument für neues Leben ist. Manchmal wird in der Kirche nach "innovativen" Evangelisierungsmethoden gesucht, aber wir können bezeugen, dass die Exerzitien des heiligen Ignatius, auch heute noch sehr nützlich und relevant sind. Wir werden sie der Gemeinschaft weiterhin als Etappe auf dem Glaubensweg der Getauften anbieten", so der Gemeindepfarrer abschließend.
Die kleine usbekische katholische Gemeinde, die aus etwa 3.000 Getauften besteht, hat derzeit insgesamt fünf Pfarreien im ganzen Land: neben der Gemeinde mit 700 Gläubigen in Taschkent gibt es weitere in Samarkand, Buchara, Urgench und Fergana. Die 30 Millionen Einwohner Usbekistans sind zu 90 % Muslime. Etwa 3,5 % sind russisch-orthodoxe Christen, weitere 3 % sind kleine christliche Gemeinschaften anderer Konfessionen, darunter auch Katholiken.
(LF) (Fides 10/10/2022)


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