ASIEN/INDIEN - “Essen für alle”: Erzdiözese Kalkutta verteilt Mahlzeiten

Donnerstag, 17 Februar 2022 menschenrechte   lebensmittelsicherheit   armut   hunger   unterernährung  

Kalkutta (Fides) - Die Kathedrale der Erzdiözese Kalkutta hat in Zusammenarbeit mit der lokalen Hilfsorganisation „AnnBandhu“ die Initiative "Essen für alle" gestartet. Im Rahmen der Initiative werden täglich 140 Mahlzeiten an die Armen der Stadt verteilt, unabhängig von Religion, Kultur oder Sprache. An sechs Tagen in der Woche sollen Bedürftige an sechs Tagen in der Woche eine nahrhafte Mahlzeit (im Wert von 6,00 indischen Rupien) erhalten. Die Mahlzeiten werden in einer von der AnnBandhu-Stiftung betriebenen Gemeinschaftsküche gekocht und unter dem Motto "Essen für alle" an die Tafeln verteilt. Aktiv beteiligen sich an der Initiative die "Schwestern von Bethanien" sowie zahlreichen Gemeindemitglieder und Menschen guten Willens, die in der Nähe der Kathedrale leben.
Das vom Pfarrer der Kathedrale, Franklin Menezes, konzipierte und ins Leben gerufene Programm zur Ernährungshilfe für Bedürftige wurde auch von Mahesh Kumar Sharma, Mitglied des Gemeinderats der Stadt, als "ein Werk Gottes“ gewürdigt.
Unterdessen betrachtet die katholische Ortskirche die aktuelle Situation im Land mit Sorge: Laut dem Welthunger-Index (GHI) 2021 ist Indien auf Platz 101 von insgesamt 116 Ländern abgerutscht. Von Platz 94 im Jahr 2020 ist das Land um sieben Plätze zurückgefallen und liegt nun hinter anderen Ländern des Subkontinents wie Pakistan, Bangladesch und Nepal. Der Welthunger-Index, der gemeinsam von der irischen Hilfsorganisation „Concern Worldwide“ und der deutschen Welthungerhilfe erstellt wurde, bezeichnet das Ausmaß des Hungers in Indien als "alarmierend".
Laut dem Bericht der Welternährungsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) mit dem Titel "The State of Food Security and Nutrition in the World" 2020 sind in Indien 189 Millionen Menschen, d. h. 14 % der Bevölkerung, unterernährt. Infolge der unsicheren Ernährungslage, so heißt es in dem Dokument, sind 51 % der Frauen im gebärfähigen Alter anämisch und 35 % der Kinder unter fünf Jahren leiden an Rachitis. Covid-19 habe die Situation verschlimmert.
Anlässlich des Welternährungstages (16. Oktober), haben katholischen Gemeinden in Indien Im Oktober 2021 vorgeschlagen, einen speziellen "Ernährungsgipfel" einzuberufen und die katholische Ortskirche aufgefordert, eine aktivere Rolle bei der Sicherstellung der Ernährung für alle zu spielen.
(SD-PA) (Fides 17/2/2022)


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