ASIEN/INDIEN - Reisproduktion steigt: „Das Problem der Pestizide bleibt bestehen“

Samstag, 25 Oktober 2025 lebensmittelsicherheit   bauern  

Neu-Delhi (Fides) – Die weltweiten Reispreise sind innerhalb eines Jahres um 35 % gefallen und befinden sich auf dem niedrigsten Stand seit 2017 (etwa 360 Dollar pro Tonne). Auslöser für dieses Phänomen war in erster Linie die Tatsache, dass Indien, der weltweit größte Exporteur, wieder mit dem Export von Nicht-Basmati-Reis in alle Welt begonnen hat und damit die Exportbeschränkungen aufgehoben hat, die es im vergangenen Jahr eingeführt hatte, um das Wachstum der Binneninflation zu bremsen und die Versorgung der indischen Bevölkerung sicherzustellen.
„Das ist sicherlich positiv, da es einerseits das Gleichgewicht auf dem globalen Markt für Agrarrohstoffe wiederherstellt. Und es ist ein lobenswerter Schritt seitens der indischen Zentralregierung”, erklärt Schwester Mariola D'Souza vom Orden der Kleinen Blume von Bethanien (BS), Ökonomin und Expertin für Ernährungssicherheit, gegenüber Fides. „Andererseits darf man das Problem der Anbaumethoden und der Produktionsqualität nicht außer Acht lassen, das nicht unerheblich ist: Bei der indischen Reisproduktion stellt sich ganz offensichtlich das Problem des Einsatzes von Pestiziden, die sowohl das Produkt als auch den Boden und die Menschen, die den Reis konsumieren, schädigen. Dies ist eine Frage, die auf Bundesebene und auf Ebene der verschiedenen indischen Bundesstaaten angegangen werden muss, da sie erhebliche Auswirkungen auf den Export hat“, bemerkt sie.
Vor diesem Hintergrund hat nun auch die Regierung von Uttar Pradesh nach dem indischen Bundesstaat Punjab ein dreimonatiges Verbot (vom 1. August bis zum 31. Oktober 2025) für den Einsatz von elf Pestiziden beim Anbau von Basmatireis verhängt, die dessen Zugang zu den wichtigsten ausländischen Märkten blockieren. Auch der Bundesstaat Haryana (ein weiterer großer Produzent) hat angekündigt, dass er Pestizide verbieten und es dem indischem Basmatireis ermöglichen möchte, die strengen ausländischen Standards zu erfüllen.
Indien hat 47,7 Millionen Hektar Reisanbaufläche. Obwohl es der zweitgrößte Reisproduzent der Welt ist, hat es mit geringer Produktivität und Umweltproblemen zu kämpfen. Die Regierung hat agrarpolitische Maßnahmen ergriffen, um die Erträge zu verbessern, die Wassereffizienz zu steigern und die Anbaukulturen zu diversifizieren.
Fast 90 % der weltweiten Reisproduktion und des weltweiten Reisverbrauchs entfallen auf Asien. Aus diesem Grund ist Reis auf diesem Kontinent nach wie vor ein hoch politisiertes Gut. Der Preisverfall bedroht die Rentabilität der Produzenten in Ländern, in denen die Produktion geringer ist als in Indien. Die Philippinen, einer der weltweit größten Reisimporteure, haben die Importe ab dem 1. September für 60 Tage ausgesetzt, um die lokalen Produzenten zu unterstützen. Indonesien hat eine Strategie der Ernährungssouveränität verabschiedet, die den heimischen Anbau bevorzugt, um die Abhängigkeit von Importen zu verringern. Unter den Ländern, die eine protektionistische Politik verfolgen, hält auch Japan strenge Importquoten aufrecht, um den heimischen Reisanbau zu schützen.
(PA) (Fides 25/10/2025)


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