AMERIKA/PARAGUAY - Indigenenpastoral fordert Einhaltung nationaler und internationaler Abkommen

Donnerstag, 2 Dezember 2021 eingeborene   menschenrechte   bischofskonferenzen  

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Asuncion (Fides) - "Die nationale Verfassung erkennt im fünften Kapitel die Existenz der indigenen Völker als kulturelle Gruppe an, die vor der Gründung und Organisation des paraguayischen Staates existierte, und garantiert das Recht, ihre ethnische Identität zu bewahren und zu fördern", erinnert das Büro für Indigenenpastoral der Bischofskonferenz Paraguays in einer offiziellen Erklärung.
Die Erklärung folgt auf den "Offenen Brief", den der Ständige Rat der Bischofskonferenz an die staatlichen Behörden gerichtet hat und in dem unter anderem die "Achtung der Rechte der indigenen Völker und der sie regelnden Gesetze" gefordert wird (vgl. Fides 30/11/2021). Die Koordinationsstelle für indigene Seelsorge erinnert daran, dass sie seit mehr als 50 Jahren mit diesen Völkern "auf der Suche nach einem Land ohne Übel und im Kampf für die territoriale Sicherheit, die durch nationale und internationale Gesetze garantiert wird", unterwegs ist. Sie betont, dass es die Pflicht des paraguayischen Staates sei, "die Einhaltung unserer Vorschriften über das Gemeinschaftseigentum an Grund und Boden für die indigenen Völker zu gewährleisten, die darauf abzielen, ihre besonderen Lebensformen zu erhalten und zu entwickeln".
Die Erklärung erinnert auch an die Konvention 169 der Internationalen Arbeitsorgenisation (ILO) über eingeborene und in Stämmen lebende Völker in unabhängigen Ländern zitiert, die durch das nationale Gesetz 234/93 ratifiziert wurde und das vorsieht, dass die betreffenden Völker „als Eigentümer und Besitzer des Landes, das sie traditionell bewohnen, anerkannt werden“. Dieses Recht müsse daher mit den notwendigen Maßnahmen geschützt werden und ebenso das Recht der indigenen Völker auf die Nutzung von Land, das nicht ausschließlich von ihnen bewohnt wird, zu dem sie aber "für ihre traditionellen Tätigkeiten und ihren Lebensunterhalt schon immer Zugang hatten".
„Leider werden diese Gesetze nicht beachtet", heißt es in der Erklärung abschließend, was sich in den jüngsten Vertreibungen indigener Gemeinschaften widerspiegle. „In diesem Zusammenhang fordern wir die strikte Einhaltung der nationalen Gesetze und internationalen Abkommen, die von der Republik Paraguay unterzeichnet und ratifiziert wurden", so das Büro für Indigenenpastoral.
(SL) (Fides 2/12/2021)


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