AMERIKA/PARAGUAY - Bildungsauftrag der katholischen Kirche: Auf dem Weg zu einem globalen Bildungspakt

Mittwoch, 8 März 2023 celam   erziehung   schule   ortskirchen  

Bogotá (Fides) - Das paraguayische Bildungssystem sieht sich mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, wie z.B. der Tatsache, dass der Schulbesuch nicht kostenlos ist und nur begrenzter Zugang zu Technologie besteht, wobei es zu sozialer Ungleichheit kommt. In diesem Zusammenhang setzt sich die katholische Kirche für einen Wandel ein, der das Individuum und die Familien in den Vordergrund stellt und den Zugang zu qualitativ hochwertiger Bildung für alle erleichtern soll.
Schwester Myrian Celeste Benítez erläutert die Situation des Bildungswesens in ihrem Land auf dem Treffen der bischöflichen Bildungskommissionen für den Globalen Bildungspakt, zu dem die Delegierten vom 6. bis 8. März in Bogotá, am Sitz des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) zusammenkommen. Schwester Benítez González nimmt in Vertretung des Verantwortlichen für die Bildungspastoral der Bischofskonferenz von Paraguay, Bischof Gabriel Escobar, Bischof des Vikariats Chaco, daran teil.
Die 20 Vertreter aus 13 lateinamerikanischen Ländern (Argentinien, Chile, Costa Rica, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Mexiko, Panama, Paraguay, Peru, Puerto Rico, Dominikanische Republik und Venezuela) diskutieren über das Thema: "Netzwerke für die Bildung schaffen. Der Bildungspakt in Lateinamerika und der Karibik". Zu den spezifischen Zielen gehören der Austausch über den Weg, den die Kommissionen der einzelnen Länder bisher in Bezug auf die Verpflichtungen des Globalen Bildungspakts zurückgelegt haben; die Präsentation der Aktionen, die von dem von den verschiedenen "kirchlichen Bildungsnetzwerken" des Kontinents auf den Weg gebracht werden; die Planung gemeinsamer Aktionen zur Umsetzung des Pakts in der Region, um die Bildungsrealität des gesamten Kontinents zu beeinflussen und zu verändern.
Schwester Benítez González zitierte Bischof Gabriel Escobar, der betont: "Die katholischen Schulen haben einen klaren Evangelisierungsauftrag, denn diese historischen Einrichtungen sind Räume für die ganzheitliche Bildung der Menschen. Sie stehen jedoch vor großen Herausforderungen wie der wirtschaftlichen Globalisierung und den schwindelerregenden Veränderungen in der heutigen Gesellschaft". Darüber hinaus habe die Pandemie die Armut und damit die sehr offensichtlichen Ungleichheiten zwischen Kindern und Jugendlichen in städtischen und ländlichen Gemeinden verstärkt. Hinzu komme die Kluft bei der Nutzung von und dem Zugang zu Technologie.
Die derzeitige Situation des katholischen Bildungswesens in Paraguay erfordert daher die Einrichtung von institutionellen Bildungsnetzwerken, die den Austausch von Maßnahmen und Fortschritten im Rahmen des Globalen Bildungspakts ermöglichen. In vielen Fällen sind die privaten Bildungseinrichtungen in Paraguay unterdessen in der Praxis hauptsächlich vom Staat subventionierten, der die Gehälter der Lehrer finanziert.
Laut dem Statistischen Jahrbuch der katholischen Kirche (2020) unterhält die katholische Kirche in Paraguay 213 Kindergärten für 15.357 Schüler, 264 Grundschulen für 74.539 Schüler und 198 Mittel-, Unter- und Oberschulen für 27.901 Schüler.
Am 5. Oktober 2021 fand anlässlich des Welttages der Lehrer und Erzieher im Vatikan die Veranstaltung "Religionen und Erziehung: Auf dem Weg zu einem globalen Bildungspakt" statt. Vertreter der großen Weltreligionen diskutierten gemeinsam mit Papst Franziskus über die großen aktuellen Herausforderungen im Bildungsbereich in der ganzen Welt. Am Ende forderten sie über die UNESCO die Institutionen der Welt auf, Bildung in den Mittelpunkt der internationalen Agenda zu stellen.
(SL) (Fides 8/3/2023)


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